«Für mich geht ein Traum in Erfüllung»

Auch Selbstzweifel sind ihm nicht fremd: Doch derzeit sind diese weit weg! In der letzten «Immer wieder sonntags»-Sendung in diesem Jahr wählte das TV-Publikum den Luzerner klar zum «Sommerhit-König».

Während Wochen fieberte er dem wichtigsten Auftritt in seiner bisherigen Gesangskarriere entgegen. Als TV-­Moderator Stefan Mross (45) Simon Broch schliesslich zum neuen «Sommerhit-König» kürte – übrigens der erste Schweizer Sieger in der Geschichte dieses Newcomer-Wettbewerbs –, konnte er seinen Erfolg kaum fassen. «Ich habe immer noch Angst, dass ich alles nur geträumt haben könnte und plötzlich aufwache!», erzählte er überwältigt der GlücksPost auf der Rückfahrt vom Europa-­Park in Rust (D). «Ich bin so un­beschreiblich glücklich!»

Als wir den 27-Jährigen ein paar Tage zuvor in Nottwil am Sempachersee treffen, nur unweit seines Wohnortes Nebikon LU, kommt er direkt von der Arbeit. Bewusst hat er seinen Alltag weiterhin so normal wie möglich gestaltet und ist täglich ins Büro gefahren. Dort konzentrierte er sich auf seinen Job als Disponent bei einem Milchverarbeiter. Er habe versucht, sich selbst möglichst wenig Druck zu machen, alles einfach zu geniessen, sagt der Schlagersänger. «Als ich im Juni erstmals bei Stefan Mross zu Gast war, dachte ich nie daran, dass ich jemals so weit komme», stellt er fest. Sechsmal in Folge wählte das TV-Publikum den sympathischen Schweizer mit seinem Ohrwurm «Etwas Sommerglück» weiter. Im Finale siegte er dann klar gegen das Geschwister-Duo Amore Blue.

Simon Broch ist unendlich dankbar für die wertvollen Erfahrungen, interessanten Begegnungen und die neuen Freundschaften, die er hinter den TV-Kulissen schliessen durfte. «Ich werde diese Zeit nie vergessen», betont er. Dank der geballten TV-Präsenz wurde er in den vergangenen Wochen vermehrt für Live-Auftritte engagiert, reiste quer durch die Schweiz und litt unter Schlafmangel. Kein Problem, das sei positiver Stress, der ihn nicht belaste, sondern eher beflügle, sagte er. «Es gab rückblickend auch mal Zeiten, da hatte ich keine Auftritte und begann in jener Phase plötzlich, mich selbst zu hinter­fragen und bekam Selbstzweifel», gesteht der Sänger. Trotz allem gab er aber nie auf und verfolgte seinen Weg weiter. «Ich mache Musik mit ganz viel Herz und Leidenschaft, aber nicht um jeden Preis. Verbiegen lasse ich mich nicht», betont Simon Broch, der seinem Stil treu bleiben will. Durch seine positive Art findet die Frohnatur rasch den Zugang zu den unterschiedlichsten Menschen. Er glaube, das sei eine seiner Stärken. Und seine Schwäche? Nun, er sei zu ehrlich und lieb, wolle es immer allen recht machen. Das sei aber nicht möglich, seufzt er.

In jeder Lebenssituation darf der Luzerner auf seine Familie zählen. Besonders wichtig sind für ihn seine Eltern. Auch wenn sie schon lange getrennt sind, hat er doch zu beiden sehr engen Kontakt. «Ich frage sie nicht immer, aber oft um Rat», verrät er. Der Vater geniesst dabei sein grösstes Vertrauen. Er kenne all seine Sorgen und Ängste. Aber auch seine drei Brüder sowie Schwester Barbara gehören zu seinen Herzensmenschen. Die dreifache Mama treffen wir mit ihren Buben zu­fällig unterwegs an, als wir mit Simon fotografieren. Die Freude bei allen ist gross. «Ich mag Kinder sehr gerne!» Er bewahre auch Zeichnungen, die er von kleinen Fans zugeschickt bekomme, sorgfältig auf, ebenso wie handgeschriebene Briefe. In der heutigen Zeit sei das eine besondere Wertschätzung, meint er.

Freude kann man dem Schleckmaul auch mit heller Nussscho­kolade machen. «Eigentlich liebe ich alles, was süss ist: Kuchen, Cremen und natürlich Schoggi.» Gerne backe er auch selbst, beispielsweise Schwarzwäldertorte. Natürlich esse er die aber nicht alleine auf. «Da bekommen auch die Nachbarn ein Stück.» Seine Mutter sei eine grossartige Köchin, aber er probiere lieber seine eigenen Rezepte aus und experimentiere gerne. «Es darf jedoch nicht zu exotisch sein, ich ziehe Hausmannskost vor.» Wenn er Freunde zum Essen einlädt, geht meistens etwas schief. So steht er statt am Herd viel lieber am Grill. Da sei er ein Meister, betont er.

Für all diese Sachen braucht er vor allem eines: viel Zeit. Und die wird Simon Broch wohl auch in den kommenden Wochen fehlen. Im Sommer hat es mal für einen Spaziergang am See gereicht, oder er traf Freunde auf einen Drink im «Caribbean Village» in Nottwil. «Die Ambiance dort ist einfach toll, man fühlt sich wie in den Ferien, tankt in der Schnelle etwas Sommerglück», sagt er und lacht. Entspannen und träumen kann der Romantiker am besten daheim bei einem Rosamunde-Pilcher-  oder Inga-Lindström-Film. Und diese Streifen haben bekanntlich immer ein Happyend – so wie das Sommermärchen von Simon Broch!