Anuk Steffen
Fröhlich – und ein bisschen frech!
In der Neuverfilmung von «Heidi» spielt das Churer Mädchen die Hauptfigur. Und findet sich in dieser teilweise durchaus wieder.
Ein neugieriger Wirbelwind zum Gernhaben! «Was ist das? Für was sind diese Knöpfe?» Es ist Anuk Steffen (10), die beim Interview zuerst die Fragen stellt – zum Diktiergerät. «Ich will Reporterin werden», sagt sie. Nicht Schauspielerin? Immerhin glänzt sie im neuen «Heidi»-Film (ab 10.12. im Kino) in der Hauptrolle. «Nein, es wäre ja schwierig, wenn ich Schauspielerin und Journalistin gleichzeitig wäre.»
Keck, das Mädchen! Dennoch: Vor dem Drehstart hatte sie Herzklopfen. Sie stand erstmals vor der Kamera – und gleich mit Stars wie Bruno Ganz. «Ich war schon nervös», gesteht sie. «Aber ich wollte auch unbedingt loslegen, wissen, wie alles funktioniert!» Eine neue Welt für die Schülerin, die mit ihren Eltern und ihren Brüdern Tim (17) und Luc (14) in Chur lebt – und mit vielen Tieren. «Ich habe zwei Mäuse: Nala und Knäbi. Tim gehören zwei Vögel, Luc hat Bartagamen, das sind Echsen. Und Anatole ist unser Hund.»
Wie Heidi verbringt Anuk die Freizeit gerne draussen. «Ich klettere zum Beispiel gerne im Garten auf die Bäume.»
Hand aufs Herz: Ist sie manchmal auch frech wie ihre Filmfigur? «Ja, ich glaube schon», sagt sie verschmitzt und lacht. Schimpfen müsse die Mama aber selten – etwa, wenn das Pult nicht aufgeräumt sei.
Beim Dreh, der in Graubünden, aber auch in Deutschland stattfand, war meist ein Elternteil dabei. So habe sie nur manchmal ihr Zimmer vermisst, aber kein echtes Heimweh gehabt. Das kenne sie nur vom Pfadilager, als sie «ganz klein» war. Zudem hatte sie ja, obwohl sie in den ursprünglichen Kleidern ab und an fror, grossen Spass. «Besonders lustig war die Szene, in der ich mit Peter in den See springe. Und wo Fräulein Rottenmeier wegen der Katzenbabys einen Niesanfall bekommt!»
Nun freut sich das fröhliche Mädchen über den fertigen Film und ist gespannt, wie er bei ihren Gspänli ankommt. Stolz auf ihr Werk? «Ein bisschen schon», sagt sie verlegen. Klar! Auch wenn ihre Stars heute Orlando Bloom, Gimma, Bligg und 77 Bombay Street heissen: Wie viele andere Kinder hat auch sie Heidi schon vor Jahren in ihr Herz geschlossen.
Wie war es eigentlich, in diese Welt einzutauchen? Glücklich, dass sie nicht damals geboren wurde? «Also ich fände es spannend, eine Woche so zu leben – aber nicht für immer», sagt sie grinsend. «Ich bin froh, haben wir heute Kleider, die warm geben, und anständige Bettwäsche!»