«Es ist Gold wert, wie es bei uns zurzeit läuft»

Sie ist wieder da – und wie! Anfang 2018 kam die dreifache Mutter nach ihrer Auszeit in Mallorca zurück in die Schweiz. Ein Jahr später blickt die Moderatorin zufrieden auf ihr neues Leben.

Viele Fragen stellte sich Anna Maier (41) bei ihrer Rückkehr Anfang 2018 aus Mallorca in die Schweiz: Werden sich die Kinder Nio (5), Julie (7) und Lena (17) wieder gut eingliedern, schnell Freunde finden? Wie wird es jobmässig weitergehen? «Wenn man als Familie ins Ausland geht, an einen Ort, an dem man schon Leute kennt, kann man ungefähr einschätzen, was einen erwartet», erzählt sie. «Es gibt immer eine Eltern-Community, die hilft, schnell im neuen Alltag zurechtzukommen. Doch wenn man nach Hause zurückkehrt, dann muss man sich häufig erst mal neu sortieren.» Und viele Dinge selbst bewältigen und organisieren.

Umso glücklicher ist die Zürcherin, dass nur ein Jahr später alles so gut läuft – für sie und ihre Familie: Sie haben ein Haus in einem Dorf im Zürcher Oberland gefunden. Und fühlen sich wohl dort: «Ich bin selbst in der Nähe aufgewachsen. Heute leben wir so, wie ich mir das für meine Kinder und mich immer gewünscht habe: im Grünen und doch stadtnah.» Ihre Kinder sollen unbeschwert rausgehen, mit dem Velo unterwegs sein, ohne dass sich die Mutter Sorgen machen muss. «Die Kleinen gehen oft mit unserem Goldendoodle Miss Moon in den nahen Wald. Ich empfinde es als Geschenk, dass die Kinder so aufwachsen können.»

Anna Maiers Hauptjob sind Moderationen an Privatanlässen und Podiumsgespräche, die sie leitet. Zudem schreibt sie eine Kolumne für ein grosses Newsportal und hat schon in Mallorca das Online-Projekt «KeinHochglanzmagazin» ins Leben gerufen. «Ich habe da eine Nische gefunden, die funktioniert. Viele sagten mir, ich solle doch einen Podcast machen, aber ich wollte ganz dezidiert mit Bild und Text arbeiten.» An ihrem Job als Journalistin haben ihr die Interviews stets am besten gefallen. «Und ich wollte schon als Teenager schreiben. Das kann ich jetzt – ganz nach meinem Gusto.» Das Magazin läuft gut. Es findet inzwischen so viel Beachtung, dass es sogar Werbe-Einnahmen generiert. Ihr Bericht über einen schottischen Sternekoch wurde vom britischen Massenblatt «Daily Mail» mehrfach zitiert.

Und nun ist die ehemalige «Schweiz aktuell»-Moderatorin auch wieder bei ihrem alten Arbeitgeber SRF! Sie führt dieses Jahr zum dritten Mal – nach 2015 und 2016 – durch das Sechseläuten (8. 4., 15.35 Uhr, SRF 1). Ein Besuch in der Werkstatt von Böögg-Macher Lukas Meier gehört zur Vorbereitung. Die Live-Übertragung des traditionellen Anlasses dauert mindestens drei Stunden – das ist anstrengend und oft unvorhersehbar. «Zum Glück bin ich es von meiner Zeit beim Radio gewohnt, lange Sendungen zu moderieren und auch mal ohne Unterbruch durchzukommentieren, wenn es sein muss.»

Ganz zurück zum TV möchte sie allerdings nicht. Projektbezogen arbeite sie gerne weiterhin mit SRF. Aber nicht mehr mit vollem Pensum: «Das kann sich irgendwann wieder ändern, doch im Moment schätze ich mich glücklich, verschiedene Standbeine zu haben. Dies gibt mir eine grosse Flexibilität als Mutter.»

Sie will selbst bestimmen und nicht mehr in einem «Hamsterrad» gefangen sein, wie sie sagt. «Es brauchte Mut, meinen TV-Traumjob hinter mir zu lassen. Wenn mein Bandscheibenvorfall mich nicht dazu gezwungen hätte, wäre ich wohl nicht ausgestiegen. Ich glaubte immer, ich würde das Fernsehmachen extrem vermissen. Aber es fehlt mir nicht übermässig.» Im Nachhinein hat sich die Auszeit auf Mallorca für sie und ihre Töchter als Glücksfall erwiesen, die Familie zusammengeschweisst. Nach drei Operationen fühlt sich auch Anna Maiers Rücken wieder gut an.

Ihr neues Leben soll auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet sein: «Ich bin nicht Mutter geworden, um die Kleinen schlafend zu sehen, wenn ich zur Arbeit gehe, und schlafend, wenn ich heimkomme.» Sie arbeitet nun viel zu Hause, oft abends und nachts. «Das ist Gold wert, wie es mit den Kindern läuft zurzeit. Auch wenn die Erholungsphasen für mich manchmal zu kurz kommen.»

An drei Tagen pro Woche hat sie jemanden, der nachmittags zu Nio und Julie schaut. Sie teilt sich das Sorgerecht zwar mit ihrem Exmann, doch dieser hat als Pilot unregelmässige Arbeitszeiten, sodass eine fixe Aufteilung nicht möglich ist. «Er schaut gerne und oft zu den Kindern. Wir haben immer noch einen guten Kontakt, und ich finde es total herzig, wie er sich um sie kümmert.» Die älteste Tochter Lena, aus Annas Beziehung mit Radiomoderator Marc Jäggi, feiert dieses Jahr ihren 18. Geburtstag. «Sie wird volljährig – das ist schon ein spezielles Gefühl.» Lena geht ins Gymi und will nachher studieren – vermutlich etwas Medizinisches.

Anna Maier hat den Sprung ins Ungewisse gewagt – und auf allen Ebenen gewonnen. Es gibt auch einen neuen Mann an ihrer Seite. «Ich bin gerade an einem sehr zufriedenen Ort in meinem Leben», sagt sie.