Er will für seine Familie gesund werden

Auf der Bühne sorgt er mit seinen Stimmungsliedern stets für gute Laune. Privat plagen den Volksmusik-Star aus dem Heidiland seit Monaten ­grosse Sorgen um seine ­Gesundheit.

Es ist kurz vor 12 Uhr. Der Teilzeit-Hausmann steht in der Küche und bereitet das Mittagessen für seine Lieben zu. Ehefrau Karin (42) arbeitet jeden Morgen auf einer Bank, Adriana (8) ist in der Schule, Samuel (5) besucht den Kindergarten. Alle kommen fast gleichzeitig nach Hause, setzen sich an den gedeckten Tisch. Während die Familie tüchtig bei Spaghetti Bolognese zugreift, misst Stefan Roos (43) das Pulver für seinen Protein-Shake ab. Seit Mitte Januar ersetzt er auf ärztliche Anordnung eine Mahlzeit durch einen Drink, verzichtet fast ganz auf Kohlenhydrate. «Ich wiege über 100 Kilo. Ich komme schon beim Schuhbinden ins Schwitzen, und die Auftrittskleider werden enger und enger», klagt der Stimmungssänger.

Er bestreitet nicht, ein Geniesser zu sein. Er liebt Pasta, währschaftes Essen, trinkt gerne Rotwein. Für den Sarganserländer heisst die Devise nun: weniger, dafür gesund essen, mehr Bewegung, viel und regelmässig Schlaf.

Die Gewichtszunahme führt der  Volksmusik-Star aber auch auf die Nebenwirkungen von Medikamenten zurück. Seit Monaten kämpft Stefan Roos mit gesundheitlichen Problemen, fühlt sich schlapp. Und ständig ist seine Nase zu. Da er nicht wie vor der ersten Nasen-Operation vor elf Jahren wieder von Nasensprays abhängig werden wollte,  musste er sich im letzten November unters Messer legen. Eine Nasenscheidewand-Korrektur war nötig. Statt sich danach zu schonen und Termine abzusagen, gab Stefan Roos nach der Operation sofort wieder Vollgas. Wie unvernünftig das war, merkte er zu spät. Eine Infektion mit Heiserkeit und Stimmprobleme waren die Folge. Nur Cortison und Antibiotika konnten dem gesundheitlich angeschlagenen Künstler helfen.

Belastend kam eine Vorsorgeuntersuchung dazu. Sensibilisiert durch den Tod des Vaters, der vor elf Jahren an Krebs gestorben ist, unterzog sich Stefan Roos einer Magen-Darm-Spiegelung. «Glücklicherweise konnten dabei zwei Polypen entfernt werden.» Er will nicht daran denken, was passiert wäre, wenn das zu spät entdeckt worden wäre.

Auch das neue Jahr begann für den Sänger alles andere als positiv. Es fehlte ihm jegliche Energie. Bei einem Check stellte der Arzt zu hohen Blutdruck und schlechte Leberwerte fest. Er habe ein paar Tage auf das genaue Untersuchungsergebnis warten müssen. «Ich hatte Angst, bekam Panik und begann, im Internet verschiedene Krankheiten zu googeln. Es war schrecklich», erzählt Stefan Roos.

Karin versuchte ihrem Mann in dieser schweren Zeit Halt und Kraft zu geben. «In dieser Situation fühlt man sich als Partner aber auch irgendwie hilflos», sagt sie. Als die Entwarnung kam und der zweifache Vater erfuhr, dass die schlechten Werte die Folge von Übergewicht und falscher Ernährung waren, fiel dem Paar ein Stein vom Herzen. «Wir haben auf Stefans Gesundheit angestossen, aber natürlich nicht mit Rotwein, sondern mit Most», sagt Ehefrau Karin und lacht. Konsequent hält sich der Sänger nun an die Anweisungen seines Arztes. Bei der Umsetzung wird er von seiner Familie unterstützt. Sie ist für ihn das Wichtigste im Leben. Für seine grosse Liebe Karin und die Kinder will er da sein und gesund werden.

Nach dem Erfolg am «Grand Prix der Volksmusik» mit dem Hit «Das Herz einer Mutter» hat er sich für seine Lieben und gegen eine internationale Karriere entschieden. «Nach einem Auftritt am Samstag will ich am Sonntagmorgen nicht in einem Hotel aufwachen, sondern zu Hause. Und dort will ich mit meiner Familie frühstücken.» Auf den Butterzopf und die geliebte Cervelat muss Stefan Roos in nächster Zeit aber verzichten.