Emil Steinberger: Auch seinen Enkel bringt er zum Lachen

Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Der berühmteste Schweizer Kabarettist wird am 6. Januar 80 Jahre jung. Die GlücksPost hat seinen Sohn Philipp gefragt, wie denn sein Vater wirklich ist.
 
Das hat er verdient: Emil Steinberger wird die nächsten Wochen über auf allen Kanälen zu sehen und zu hören sein. Alle wollen sie den 80. Geburtstag des Luzerners mitfeiern. Aber bleibt da auch noch ein bisschen Zeit für seine Familie? Wir haben bei seinem Sohn Philipp Steinberger (43) nachgefragt.
 
GlücksPost: Herr Steinberger, Ihr Vater wird im Januar 80 Jahre alt. Was schenkt man dem berühmtesten Schweizer Komiker zum Geburtstag, und wie wird denn der gefeiert? 
Philipp Steinberger: Bei uns in der Familie werden die Geburtstage eigentlich nicht mehr gross gefeiert. Wir kaufen uns gegenseitig auch keine Geschenke mehr, damit haben wir bereits vor vielen Jahren aufgehört. Wir verbringen lieber Zeit miteinander, sei es in Montreux oder Zürich und gehen dann zusammen schön essen oder kochen etwas zu Hause. Das ist ein schöneres Geschenk als irgendein Produkt, welches mit der Zeit zum Staubfänger wird. Am 6. Januar sind wir beide gar nicht in der Schweiz, insofern werden wir uns erst später im Januar treffen und dann die gemeinsame Zeit ‹en famille› geniessen und auf seinen Geburtstag anstossen. 
 
Emil ist ja inzwischen seit ein paar Jahren auch Grossvater. Wie macht er sich in dieser Rolle?
Ich glaube, zuerst musste er sich schon etwas daran gewöhnen, dass er plötzlich auch Opi genannt wurde. Das Windelnwechseln ersparen wir ihm auf jeden Fall, damit muss er sich nicht auseinandersetzen. Grundsätzlich wird ja die Rolle des Grossvaters zunehmend schöner, je älter das Kind wird und sich eine Beziehung sowie Kommunikation mit dem Grossvater entwickelt. So ist es auch bei uns: Mein Sohn Sebastian erfreut sich immer mehr an seinem Opi, die beiden bringen sich gegenseitig ständig zum Lachen, eine wahre Freude ihnen zuzusehen.
 
Hat sich Ihr Vater mit zunehmendem Alter verändert?
Das denke ich nicht, denn mein Vater war immer und ist auch heute noch ein extrem aktiver Mensch, unabhängig seines Alters. Das Wort Faulenzen scheint es in seinem Vokabular nicht zu geben. Er steht mit beiden Beinen im Geschäftsleben und hat nebst seinen kabarettistischen Lesungen unendlich viele Ideen und Projekte, welche er mit Niccel umsetzt. Ganz nach dem Sprichwort ‹Wer rastet, der rostet›, bin ich fest davon überzeugt, dass ihn genau diese Aktivität auch jung behält und er sich somit mit dem Alter nicht verändert.
 
Hat ihn denn die Liebe zu Ehefrau Niccel verändert?
Mein Vater hatte enormes Glück, in Niccel die perfekte Partnerin zum richtigen Zeitpunkt gefunden zu haben; die beiden sind ein Super-Team mit einer Harmonie, welche ich noch selten gesehen habe. Sie unterstützt ihn in jeglicher Hinsicht, und die beiden spornen sich gegenseitig mit Kreativität und Humor an. Niccel gibt ihm auf jeden Fall die nötige Kraft, um die Aktivitäten konstant auf hohem Niveau zu halten. Verändert hat er sich aber dadurch nicht.
 
Welches sind die schönsten Erinnerungen an Ihren Vater in der Jugend?
Ich erinnere mich immer gerne an unsere gemeinsamen Ausflüge oder Kurzferien zu zweit. In der Regel wusste ich nie, wohin es ging, wurde lediglich informiert, was ich einpacken sollte. Dann ging es entweder an den Flughafen, Bahnhof oder mit dem Auto los. Diese Kurzferien waren immer perfekt organisiert, sehr kurzweilige und lustige Ausflüge. Einmal waren wir zusammen in London, weder mein Vater noch ich sprachen Englisch. Im Hotel wollten wir mehrere Male zum traditionellen englischen Tee, leider haben wir es nie geschafft, weil am Eingang ein Schild mit der Aufschrift ‹Tie only› stand, und wir dachten der Raum wäre ausschliesslich für Thailänder reserviert. Eine andere Anekdote, an welche ich mich gerne erinnere, betrifft einen unserer diversen Ausflüge mit dem Auto. Jedes Mal, wenn wir mit dem Auto reisten, habe ich für die Musik gesorgt und Kassetten gemischt. Bei längeren Fahrten hörten wir dementsprechend oft dieselbe Kassette mehrere Male hintereinander. Plötzlich öffnete er während voller Fahrt das Fenster und schmiss die Kassette einfach aus dem Fenster. Ich war völlig perplex, was war passiert? Ein spezifisches Lied hat ihn derart genervt, dass er sicherstellen wollte, dass er dieses Lied bis ans Ende der Ferien nicht mehr hören musste. Wir lachen noch heute und erinnern uns jedes Mal daran, wenn wir diesen Song am Radio oder TV hören.
 
Den gesamten Text lesen Sie in der Ausgabe 50/2012 vom 13. Dezember 2012
 
Emil lacht!
Mit einer exklusiven Samstagabend-Sendung ehrt SF 1 den Schweizer Komiker Emil Steinberger am 5.1., einen Tag vor seinem 80. Geburtstag. «Emil lacht!» ist eine Sendung mit unvergesslichen Sketchen und Filmen. Zu Emils Gästen gehören Franz Hohler, Viktor Giacobbo, Mike Müller sowie weitere Überraschungsgäste. Die Sendung bietet zwei Stunden lang 100 Prozent Emil, darunter auch neu gedrehte Sketche.