Eine Goldmedaille fürs Familienalbum

Sein Umfeld ist mitverantwortlich für den vierten Olympia-Sieg des Bündner Langläufers.

Als Dario Cologna (31) in Pyeongchang als Erster durchs Ziel fährt, brechen die Emotionen aus ihm heraus: «Jaaaaa!», ruft er und weint vor Freude. Er hat seine vierte olympische Goldmedaille geholt. Mit ihm jubeln Fanclub, Kollegen und Freunde. Allen voran seine Eltern Christine (56) und Remo (68): Auch sie haben Tränen in den Augen. Dass ihr Sohn Sportgeschichte geschrieben hat – er ist der erste Langläufer, der drei Mal hintereinander Olympisches Gold in der gleichen Disziplin (15 Kilometer) geholt hat – macht sie stolz. So richtig glücklich sind sie jedoch wegen etwas anderem: «Dario ist immer sich selbst geblieben. Trotz der Erfolge. Er ist bescheiden und freundlich – und zwar zu jedem. So wie er auch als Kind war.»

Es hätte tatsächlich anders kommen können: Dario Cologna ist ein Sportstar, Liebling der Medien, nun auch Rekordhalter. Das kann einem schon zu Kopf steigen. Dass das nicht passiert, dafür sorgt die eingeschworene Familienbande. Ein Umfeld, auf das Dario stets zählen kann, das ihm immer zur Seite steht und auch vor dem Abheben bewahrt. Die Colognas konnten ihren drei Kindern nie grossen Luxus bieten, dafür Zusammenhalt und eine Erziehung, in der Tugenden mehr zählen als Siege. Dies hat den Bündner zu dem gemacht, was er heute ist:
ein Kämpfer, der nie aufgibt.