Ein langgehegter Traum wurde wahr

Von seinem Vater Kurt Felix (†) hat er die Leidenschaft fürs Wandern geerbt – und nun sogar einen Film darüber gedreht. An der Premiere durfte Paola nicht fehlen.

«Es wäre schön, wenn Kurt hätte sehen dürfen, was du da gemacht hast», sagt Paola Felix (71) mit Wehmut und glänzenden Augen zu ihrem Stiefsohn. Daniel Felix hat einem aus­gewählten Publikum soeben sein Werk «Chumm mit – der Schweizer Wanderfilm» (jetzt im Kino) gezeigt. Mit der von Reto Scherrer moderierten Premiere in Weinfelden TG geht für den Sohn von Kurt Felix (†) ein langgehegter Traum in Erfüllung.

Drei Jahre lang arbeiteten der 55-Jährige, seine Partnerin Alexandra Beck (51) und ihr fünf­köpfiges Team an «Chumm mit». Sie zeichneten ihre Wanderungen auf – je eine pro Kanton. Dazu gibt es spannende Informationen, wie Dauer, Schwierigkeitsgrad und Sehenswürdigkeiten, zum weltweit einzigartigen System der Schweizer Wanderwege über 65 000 Kilometer weit. «Seit ich lebe, bin ich begeistert vom Wandern», erklärt Daniel. Angestiftet hat ihn sein Vater: «Er sorgte dafür, dass es am Ende jeder Tour eine Belohnung in Form eines Restaurants oder einer Seilbahn gab.» Dieses Prinzip hat er übernommen. Auch er plant seine Ausflüge akribisch und spickt sie mit Highlights. Paola kann das bestätigen: «Wandern mit Kurt und Daniel war stets ein Genuss! Man wusste, wie lange es geht, wohin man läuft und dass am Ende ein Berggasthof wartet. Es gab nie eine negative Überraschung.»

Neben Filmemacher Daniel bediente auch Alexandra die Ka­mera: «Von mir kommen die Detailaufnahmen: Blüemli und Tiere sind mein Ding.» Das Paar hatte viel Freude bei der Realisierung des Projekts. Auf die üblichen Film­förderungsgelder waren sie nicht angewiesen, sie fanden selbst Sponsoren, hauptsächlich in ihrem Heimatkanton Thurgau. Und: Der Film kommt sogar in Deutschland in die Kinos! «Anfang April werden wir die grösseren deutschen Städte besuchen und unseren Film zeigen», sagt Alexandra. «Das ist mega cool!»

Michael von der Heide (50) hat sein Lied «Hinderem Berg» als Titelsong beigesteuert. «Das Lied passt perfekt zum Film», findet er. Auch der Sänger kennt den Be­lohnungstrick von seinen Eltern: «Wir liefen oft – ich als Teenager nicht sehr begeistert – von unserem Wohnort Amden nach Quinten, wo es dann einen Glacé-­Coupe gab.» Irgendwann habe ihn der dann nicht mehr locken können. «Erst als Erwachsener habe ich das Wandern wieder für mich entdeckt.»

Für Paola hat der Film eine übergeordnete Bedeutung. Anspielend auf Kurts Sendung «Verstehen Sie Spass..?» und die witzigen Momente, die «Chumm mit» durchzieht, meint sie: «Daniel hat im Film Spass verstanden, das Pub­likum hatte Spass. So schliesst sich der Kreis für Vater und Sohn.»