«Ein besseres Mami könnte ich mir nicht vorstellen»

Herzlich, offen, talentiert – in der Tanzshow «Darf ich bitten?» bewies der «Hitparade»-Moderator, dass er die Schweiz begeistern kann. Eine Person weiss das schon lange: Seine Mutter ist sein grösster Fan – und er ihrer.

Mit Schwung nimmt er sein Mami auf den Arm und macht Faxen für die Kamera. Anstrengung? Fehlanzeige! Wollte Michel Birri (31) angeben, könnte er seine Mutter Walbi (54) sogar noch in die Luft werfen und drehen. «Darf ich bitten?» sei Dank: In der SRF-Show tanzte sich der SRF3-«Hitparade»-Moderator mit Profi-Tänzerin Svetlana auf den vierten Platz. Und vor allem in die Herzen der Zuschauer – was die vielen positiven Reaktionen beweisen, die er erhält, sei es beim Bäcker oder an der Tankstelle. «Dieses direkte Feedback ist mega schön», erzählt er. «Normalerweise machst du Radio oder Fernsehen und kannst nur hoffen, dass am anderen Ende jemand zuhört oder schaut und es gut findet.»

Auf eine Person kann der Aargauer allerdings immer zählen: Seine Mutter – die ihm die Liebe zur Musik vererbte und früher oft mit ihm durch die Küche tanzte – verfolgt jede «Hitparade» und sass bei «Darf ich bitten?» stets im Publikum. «Oft mit Tränchen in den Augen. Ja, ich bin schon stolz», sagt Walbi. «Aber halt auch nah am Wasser gebaut», wirft ihr Sohn schmunzelnd ein. «Das bin ich zwar auch, aber nicht ganz so nah wie sie.»

Die enge Bindung zwischen den beiden ist offensichtlich. Konzerte, Ski fahren, essen gehen, «Bachelor» schauen, Shopping: Sie unternehmen viel gemeinsam, wohnen auch nicht weit voneinander entfernt. Der Moderator, der seit dreieinhalb Jahren vergeben ist, lebt mit einer Freundin in einer WG in Baden AG, Walbi im 20 Minuten entfernten Zeihen, wo Michel und seine jüngere Schwester Steffi (30) aufgewachsen sind. Seine Kindheit sei grossartig gewesen, schwärmt er. Auf dem Land, mit viel Musik im Haus und stets irgendwelchen Freunden zu Besuch. Bei ihm muss – bis heute – immer etwas los sein.

Keine schwierigen Phasen? «Nein», sagt Walbi und meint fast entschuldigend: «Ich kann wirklich nichts Schlechtes sagen, er hat so ein grosses Herz und war noch nicht einmal ein schwieriger Teenager.» Seine Eltern seien ihm auch nie peinlich gewesen, erzählt Michel. Die beiden trennten sich, als er 14 war, vielleicht habe das die Verbindung noch verstärkt. «Meine Mutter hat mich und meine Schwester allerdings auch verwöhnt, zum Beispiel um fünf Uhr morgens vom Ausgang abgeholt. Ehrlich gesagt, bin ich immer noch verwöhnt – in anderen Bereichen!» So habe er etwa noch nie eine Steuererklärung ausgefüllt, das mache sein Mami, die Personalchefin in einer Firma ist. Er selbst hat ebenfalls das KV gemacht. «Ja, wir sind beide Bürogummis», sagt er. «Sie ein echter, ich eine Niete!»

Dafür ist er als Moderator gut. In den Augen von «Darf ich bitten?»-Juror Rolf Knie sogar so gut, dass er in jeder Sendung erwähnte, Michel gehöre auf die grosse TV-Bühne. Wäre das ein Traum für ihn? «Ja, natürlich», sagt er. «Ich stand ja schon als Kind an Mamis ‹Glättibrett› und habe die Nachrichten präsentiert. Das kam mir dann zwar irgendwann zu trocken vor, aber das Thema Fernsehen war immer da.» Bis 2016 moderierte er die SRF-Kindersendung «Zambo». Wie wär’s nun zum Beispiel mit der Musikshow «Hello Again»? Roman Kilchsperger verlässt SRF ja. «Das wäre schon was», gibt er zu, «ich liebe Schlager.»

Seine Mutter ist sicher, dass er das Talent dazu hat. Schon zu den «Glättibrett-Zeiten» ahnte sie, dass es ihn in diese Richtung ziehen wird. Sie stand stets hinter ihm. Michel: «Sie fand immer, dass wir das ausprobieren sollen, was wir wollen. Ich könnte mir kein besseres Mami vorstellen!»