Ehrlich und bodenständig

Derzeit führt er mit TV-Stars wie Nik Hartmann durch «Zäme dihei». Ihn selbst kennen trotz seiner grossen Erfahrung wenige – was den bodenständigen Moderator kein bisschen stört.

Zu zweit im Wohnzimmer: So sieht derzeit der Alltag vieler Menschen aus. Und genau diese Szenerie ist während der Corona-Krise am Samstagabend auch des Öfteren auf SRF1 zu sehen – in der Sendung «Zäme dihei» (20.10 Uhr). Präsentiert wird sie von wechselnden Teams, die via Videotelefonie den Puls der Gesellschaft fühlen: Je ein Mal dabei waren bisher Nik Hartmann (47) und Viola Tami (38). Beide Male an ihrer Seite: Marco Thomann (44). «Die Anfrage hat mich gefreut», erzählt er. «Ich finde es schön, in dieser speziellen Situation etwas Unterhaltung in die Stuben bringen zu können.»

Thomann ist ein weniger bekanntes Gesicht als seine TV-Gspänli, aber ebenso versiert: Seit 20 Jahren kommentiert der Vollblut-Fasnächtler fürs SRF die Luzerner Fasnacht, Radiohörer kennen ihn vom SRF1-«Nachtexpress» und vor allem von SRF3, etwa aus der Morgenshow oder von seinen Einsätzen beim Film Festival Zürich mit Nik Hartmann, der auch privat ein Freund von ihm ist.

«Zäme dihei» kommt ehrlich und bodenständig daher, ohne Schnickschnack und Bling-Bling. Etwas, das Thomanns Wesen entspricht? «Extrem», sagt er. «Ich lebe in einer Mietwohnung auf einem Bauernhof. Wenn wir draussen essen, schauen die Kühe über den Zaun, das gefällt mir.» Wir: Das sind er und Ehefrau Beatrice (48), die er – wie sollte es anders sein – einst an der Fasnacht kennenlernte. Zur Familie gehören zudem zwei Katzen und die kleine Mo, ein zwölf Wochen altes Hundemädchen der Mini-Rasse Maltipoo. «Mega lässig» sei sie und schon ziemlich gelehrig.

Langweilig würde es Marco Thomann auch ohne die «Erziehungsarbeit» nicht werden. Neben der Fasnacht, die das ganze Jahr Thema ist, kocht er gerne und ist begeisterter Gärtner. «Wir haben viel Umschwung, da ist immer etwas zu tun. Rosen schneiden, jäten, und dann schaue ich noch zu den Schmetterlingen.» Wie bitte? «Ich pflanze extra Sachen, von denen Schwalbenschwänze angezogen werden.»

Genug der Leidenschaften? Mitnichten. Er ist Co-Autor der Cabaret-Überflieger Divertimento, unterstützt Jonny Fischer (40) und Manu Burkart (42) beim Schreiben der Gags. Von sich aus erwähnt hätte er das wohl nicht. Es stört ihn «überhaupt nicht», im Hintergrund zu stehen. «Auch das ist Teil meines Naturells. Ich bin da sehr sachorientiert, arbeite gerne im Team.» Gerade so wie bei «Zäme dihei».

Derzeit führt er mit TV-Stars wie Nik Hartmann durch «Zäme dihei». Ihn selbst kennen trotz seiner grossen Erfahrung wenige – was den bodenständigen Moderator kein bisschen stört.