Lebensfroh und spontan – so soll auch seine Frau sein!

So rockig und urban er mit seinem Bart auch wirkt: Der Volksmusiker schätzt Brauchtum und Tradition. Auch seine Freiheit ist ihm wichtig – sein Herz aber würde er gerne verschenken.

Ein fröhlicher Jauchzer ertönt hoch ob Ennetbürgen NW. Der Volksmusiker bringt seine unbändige Lebensfreude 1000 m ü. M. lautstark zum Ausdruck. Unten grau, oben blau: Über dem Nebelmeer die Sonne und die Berge zu sehen, das sei für ihn etwas vom Schönsten. «Ich fühle mich so richtig frei. Und hier spüre ich auch meine Wurzeln», schwärmt Dr Eidgenoss alias Urs Fischer (36). Ein Wintertag sei etwas Herrliches. «Ich mag es, wenn die Natur eingeschneit, alles ruhig und still ist.» Als Bub sei er regelmässig mit einem Skibob die Hänge hinuntergesaust. «Ich bin nun seit Jahren erstmals wieder auf einem Schlitten gesessen. Es hat riesigen Spass gemacht!»

Beim Ausflug zum Hotel Villa Honegg werden beim gebürtigen Nidwaldner weitere Erinnerungen wach. Es sei für ihn ein mystischer Ort. «Vor gut zehn Jahren stand hier noch eine Bauruine. Ich habe dort für meine damalige Freundin Liebesbriefe versteckt. Am liebsten bei Vollmond.» Sie habe seine Botschaften dann nach einem von ihm verfassten Wegbeschrieb gesucht. Er sei dabei richtig kreativ gewesen, ergänzt er und lacht verschmitzt.

«Ich bi verliäbt» heisst auch eines der Lieder auf der neuen CD «Freiheit». Obwohl er längst im Kanton Luzern wohnt, singt er in urchigem Nidwaldner Dialekt. Er spielt Schwyzerörgeli und Alphorn, pflegt Brauchtum und Tradition. Das rote Fazenettli hängt aus der linken Hosentasche, was bedeutet «Ich bin ledig». Ist er denn nun verliebt? «Ja, immer wieder», meint er und schmunzelt vielsagend. Grundsätzlich sehe er die Liebe als eine Inspiration, sie gebe ihm ein positives Lebensgefühl.

Dr Eidgenoss ist eine Frohnatur, bringt sich morgens gleich nach dem Aufwachen mit einer Lindor-Schoggikugel in Stimmung. Irgendwann wünsche er sich Kinder, eine eigene kleine Familie. «Wenn es sein soll, dann wird es im richtigen Moment passieren. Ich mache mir darüber nicht gross Gedanken», stellt er klar. Und ob seine künftige Frau so gut kochen kann wie seine Mutter, sei für ihn Nebensache. «Ich möchte mit ihr über Gott und die Welt diskutieren können. Und sie sollte wie ich spontan, naturverbunden und voller Freude am Leben sein.»

Noch ist Maria Fischer-Bircher (64) die wichtigste Frau an seiner Seite. Und mit ihr zusammen bestreitet der ehemalige Pöstler die vielen Live-Auftritte, so die «Buurehof-Tour» (Infos: www.dreidgenoss.ch) und den TV-Auftritt am Samstag, 18. Februar bei «SRF bi de Lüt – Winterfest live in Arosa» (20.10 Uhr). Mutter Maria hat sich im Laufe der Zeit mit den langen Haaren und dem Vollbart ihres Sohnes abgefunden. Es gebe für einen Künstler nichts Wichtigeres, als sich in jeder Hinsicht – auch optisch – entfalten zu können. «Das ist für mich Freiheit», sagt Dr Eidgenoss und jauchzt laut in die stille Winterlandschaft.