«Die Schweiz ist zu meiner Heimat geworden»

Fast alle kennen seine Balladen. Am 1. März spielt der britische Erfolgssänger im Zürcher Hallenstadion seine Hits wie «You’re Beautiful» und «Goodbye My ­Lover». Die dortigen Konzerte sind für ihn wie ein Heimspiel, sagt er im Interview.

Von Dominik Hug

Er trägt sein Herz auf der Zunge: James Blunt (49) gibt sich nicht nur in seinen Liedern sehr persönlich, auch in Interviews offenbart er Privates. Dabei entpuppt er sich als überaus angenehmer Zeitgenosse, der gebürtige Engländer gibt sich freundlich und zuvorkommend. Er erzählt von seiner Liebe zur Schweiz.

GlücksPost: Sie wohnen seit Jahren in Verbier VS. Was hat Sie ursprünglich in die Schweiz gebracht?

James Blunt: Ich war lange Zeit in der britischen Armee. Da sind wir jedes Jahr für Skirennen in die Schweiz gekommen. Mir hat es in Verbier immer wahnsinnig gut gefallen. Also schaute ich mich irgendwann nach einem Chalet um – und bin geblieben. Die Wintermonate verbringen wir nun schon seit langem immer in Verbier. Meine Kinder gehen hier auch zur Schule.

Was gefällt Ihnen an der Schweiz?

Die Leute sind in der Regel sehr freundlich. Ich mag aber auch die Sicherheit und wie gut alles organisiert ist. Und natürlich ist die Natur fantastisch. Die Schweiz gehört zu den schönsten Ländern der Welt – und ich habe ja schon einige gesehen. Sie ist längst zu meiner Heimat geworden.

Die Sommer hingegen verbringen Sie mit Ihrer Familie meist auf Ibiza.

Genau. Nebst den Alpen liebe ich halt auch das Meer. Und das gibt es nun mal nicht in der Schweiz. Die meiste Zeit meines Lebens verbringe ich aber eigentlich in einem Bus mit 15 anderen Männern, wenn wir von Konzert zu Konzert reisen, wie demnächst ins Zürcher Hallenstadion. Das ist für mich immer wie ein Heimspiel, darauf freue ich mich sehr.

Sie schreiben seit bald zwanzig Jahren Hit um Hit. Wird das Songwriting eigentlich einfacher oder schwieriger mit dem Alter?

Für mich eher einfacher, da ich mehr Erfahrung habe und zum Glück auch noch immer sehr leicht Inspiration finde. Ich gehe mit offenen Augen durchs Leben und beschreibe meine Gefühle. Die Themen meiner Lieder sind heute natürlich andere als noch in meinen jungen Jahren. Sie handeln jetzt öfter von meiner Familie und den Gefühlen, die ich für meine Frau oder meine Kinder empfinde. Sie handeln nicht mehr von einer schönen jungen Frau, die ich zufällig in der U-Bahn gesehen habe (lacht).

Sie sprechen von Ihrem ersten Welt-Hit «You’re Beautiful» von 2004, den Sie für eine junge Frau in der U-Bahn geschrieben haben. Ist Ihnen das Stück noch nicht verleidet?

Im Gegenteil! Jeder Künstler wünscht sich doch, einen solch grossen Hit sein Eigen nennen zu dürfen. Der Song öffnete mir gleich zu Beginn meiner Karriere unzäh­lige Türen, worüber ich sehr dankbar bin. «You’re Beautiful» ist bis heute mein erfolgreichstes Lied, aber es ist meiner Meinung nach nicht mein bestes. «Goodbye My Lover» oder «Smoke Signals» gefallen mir besser, da sie tiefgründiger sind.