«Die Ringe fürs Ja-Wort sind bereit»

Mit Sohn Leano und seiner Verlobten Mayumi geniesst der Schauspieler die Ferien auf der Bettmeralp. Hier wollen die zwei auch heiraten aber Arbeit, ein Baby und ein Krebsleiden verhinderten es bisher.

Strahlendes Wetter – und strahlende Gesichter! Vor vielen Jahren bereits hat Leo­nardo Nigro (42) sein Herz an dieses wunderschöne Fleckchen Erde verloren, an die Bettmeralp. Eben macht der Schauspieler mit Freundin Mayumi (36), ihren Eltern und Söhnchen Leano (3) in der Aletsch Arena Ferien. «Sobald ich hier bin, fühle ich mich wie zu Hause», erzählt der Schauspieler. «Es ist ein Heimkehren. Mayumi kommt schon von Kindesbeinen an her, ich mit ihr seit 15 Jahren.»

Dennoch ist diesmal alles anders – dank Leano. Der Bub steht zum ersten Mal auf den Ski. «Er hat sich so darauf gefreut, ist schon daheim mit ihnen durch die Wohnung getrampelt», erzählt Leonardo. «Und das, obwohl wir ihm gesagt haben, dass er sich auch mal wehtun könnte. Aber er ist da hartnäckig.» Im Skikurs läuft es bestens, der Kleine hat Spass, ohne draufgängerisch zu sein. «Auch im Alltag ist er zum Glück nicht waghalsig, sondern eher vernünftig und vorsichtig. Wenn auch sehr neugierig: Er fragt immer ohne Ende!»

Wenn Leano in der Skischule ist, haben Leonardo und Mayumi etwas Zeit für sich – wobei sie diese auch zu Hause nicht vermissen. «Seit unser Sohn da ist, hat er Priorität. Und wenn wir mal etwas alleine machen wollen, schauen die Grosseltern gerne auf ihn. Aber eigentlich geniessen wir unsere ‹Dreisamkeit› extrem.» Obwohl er als Schauspieler begehrt ist, nimmt er sich genug Zeit für seine Liebsten. Oft muss er allerdings für mehrere Tage weg – oder sogar Monate. Wie letztes Jahr, als er in Italien für die ARD zwei «Urbino-Krimis» drehte. Wenn die Quoten stimmen, wird daraus eine Reihe. «Es ist eine Ehre, dass ich als Schweizer eine Hauptrolle in einem deutschen Krimi bekomme», sagt er. «Und besonders freut mich, dass ich keinen abgehärteten Kommissar spiele, sondern einen liebenswerten Verkehrspolizisten, der plötzlich einen Mord aufklären muss.»

Seine Karriere läuft rund: Für seine Nebenrolle als Bösewicht im «Schellen-Ursli» ist er gar für den Schweizer Filmpreis nominiert, die Verleihung findet am 18. März statt. Und nur wenige Tage vor den Ferien hat er das Kinodrama «Zwischen den Jahren» (Arbeitstitel) abgedreht, in dem er eine Hauptrolle spielt. «Umso schöner ist es, jetzt mit der Familie auszuspannen», sagt Nigro, der in Zürich wohnt. «Hier kann ich neue Kraft tanken. Das Tolle ist ja nicht nur, dass man so hoch oben und direkt im Skigebiet ist, sondern auch, dass das Dorf autofrei ist. Ich geniesse die Ruhe und die gute Luft.»

Es gefällt ihm so gut, dass er Mayumi dort nicht nur vor vier Jahren einen Antrag machte, er will sie auch auf der Bettmeralp heiraten. Nur wann? «Eine berechtigte Frage», sagt er und lacht. «Es ist wie verhext, die Ringe fürs Ja-Wort sind bereit, wir haben sie schon, mussten die Hochzeit Jahr für Jahr aber verschieben.» 2015 nahmen ihn Dreharbeiten sehr in Anspruch, die Jahre davor bekam seine Schwester genau zur geplanten Zeit ein Kind und erkrankte kurz darauf schwer an Brustkrebs, hatte Metastasen. Man gab ihr nur noch vier Monate. «Es war schlimm, ein langes Hoffen und Beten», erzählt er. «Gott sei Dank geht es ihr wieder gut.»

Dennoch haben sie es auch jetzt nicht eilig mit der Hochzeit und genauso wenig mit einem zweiten Kind. Leonardo: «Im Moment ist alles perfekt – jetzt, in den Ferien, sowieso!»