Die leise Angst um seine Töchter

Der Schauspieler plant, zu seiner Liebsten in die Schweiz zu ziehen. Noch bleibt er aber in Berlin – wo er sich allerdings Sorgen um die Sicherheit seiner Kinder macht.

Geschafft! Erleichtert lässt sich Anatole Taubman (45) in den Ledersessel einer Hotellobby in Zürich sinken. «Tut mir wirklich leid», entschuldigt sich der Wahl-Berliner mehrfach für seine kleine Verspätung. Einnehmend, freundlich – und somit ganz anders als vor der Kamera, wo er meist den Bösewicht spielt. «Allerdings wurde ich dieses Jahr gleich viermal für Komödien besetzt, es ist ein Geschenk, wenn man plötzlich für andere Genres entdeckt wird!» Zu sehen ist er als Nächstes aber wieder als Schurke. Im Zweiteiler «Mordkommission Istanbul – Im Zeichen des Taurus» (8./10.9., 20.15 Uhr, ARD) spielt er Oberst Tarkan, Chef des türkischen Geheimdienstes. «Eine dubiose, zwielichtige Person. Er ist, milde ausgedrückt, nicht gerade unkorrupt.»

Im Streifen geht es um geplante Anschläge, ein brandaktuelles Thema, das auch Anatole Taubman nicht kaltlässt. «Natürlich mache ich mir Gedanken, wie sich die Welt entwickelt», sagt Taubman. «Und wenn der deutsche Innenminister Thomas de Maizière dann von Hamsterkäufen für Notsituationen spricht, geht das nicht spurlos an einem vorbei.» Der Schauspieler will sich von Terrorängsten aber nicht zu sehr einschränken lassen. «Um mich habe ich keine Angst, es kann überall passieren.» Anders verhält es sich bei seinen Töchtern, die er mit Ex-Lebensgefährtin Claudia Michelsen (47) hat: Lina (19) und Tara (13). «Da sind wir vorsichtiger geworden, lassen sie nicht mehr S- und U-Bahn fahren. Die Ältere fährt schon selbst Auto, die Jüngere wird von uns abgeholt, wenn sie irgendwo unterwegs ist.»

Seine Kinder, er hat nebst den beiden aus früherer Ehe Tochter Mia (21), bedeuten ihm alles. Seine jüngste Tochter ist der Hauptgrund, weshalb er noch in Deutschland lebt. «Wenn sie etwas älter ist, etwa in drei, vier Jahren, möchte ich in die Schweiz ziehen und auch den Schweizer Pass beantragen. Ich habe den britischen, hier aber ist meine emotionale Heimat. Und Frauen spielen natürlich auch immer eine Rolle», sagt er und lacht. Zum einen lebt seine an Alzheimer leidende Mutter hier, zum anderen seine Liebste, die einstige «Glanz & Gloria»-Moderatorin Sara Hildebrand (29). Wollen sie, wenn er hier lebt, eine Familie gründen? «Das war noch kein Diskussionsthema. Ich würde nicht radikal Nein sagen. Da ich jedoch schon Vater bin, steht es bei mir natürlich nicht oben auf der Prioritätenliste, bei ihr aber auch nicht», sagt er. «Wir haben es sehr gut miteinander und sind sehr glücklich, wie es ist.»