DJ Tatana
Die Kinder sind ihr grösster Hit
Jahrelang war sie das grosse Aushängeschild der Street Parade und flog für Auftritte um die Welt. Mittlerweile tritt die Musikerin wegen ihrer Familie kürzer. Den Grossevent in Zürich lässt sie trotzdem nicht aus – denn er ist für sie eine Herzenssache.
Sie ist die bekannteste DJane des Landes: Seit 30 Jahren legt Tatana Sterba (47) bereits auf. Auch wenn ihre Leidenschaft für die Musik die gleiche geblieben ist, habe sich die Branche seither stark gewandelt. «Das Auflegen ist leichter geworden», erzählt sie. Die Zeiten, in denen sie ihre Platten noch in Koffern zu den Auftritten tragen musste, sind vorbei, heute reiche ein USB-Stick aus. «Das Geschleppe vermisse ich gar nicht», fügt sie lachend hinzu.
Auch Tatana hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Die Zeiten, in denen sie jedes Wochenende bis frühmorgens in den Clubs aufgelegt hat und für Auftritte regelmässig ins Ausland geflogen ist, sind vorbei. «Das ist für mich gar nicht mehr möglich. Als Mami von zwei Kindern trage ich eine ganz andere Verantwortung als damals.» Deshalb achtet sie darauf, dass die Auftritte nicht allzu spät sind. «Ich möchte das Beste für meine Kinder und möglichst oft für sie da sein.»
Vor 15 Jahren ein Burnout erlebt
Tatana ist alleinerziehende Mutter. «Mein Job, bei dem ich viel von zu Hause aus vorbereite und zu Randzeiten unterwegs bin, kommt mir da sehr entgegen», erklärt sie. Auch helfe ihr, die vor bald 15 Jahren ein Burnout hatte, die Mami-Rolle, sich besser abgrenzen zu können. «Früher kannte ich meine Grenzen nicht, habe auch mal 24 Stunden am Stück gearbeitet. Heute käme ich nicht mehr auf solche Ideen.»
Ihre Kinder haben sie schon zu Auftritten begleitet. «Aber dann waren meine Eltern dabei, und es waren Veranstaltungen am Tag», sagt Tatana. Das hat Lenny (10) und Anthony-Kay (7) geholfen, zu verstehen, was ihre Mutter beruflich macht. «Mein Job ist ja schon etwas anders.» Musikalische Ambitionen zeigen die beiden bisher nicht. «Ich habe zu Hause ein DJ-Pult aufgestellt. Sie könnten jeden Tag mixen, aber das Interesse hält sich in Grenzen.»
Doch auf ehrliches Feedback ihrer Söhne zu neuer Musik kann sie stets zählen. «Sie sind die Ersten, die neue Songs hören und ohne Filter sagen, wenn ihnen etwas nicht gefällt», erzählt DJane Tatana. Auch ihre kürzlich erschienenen Lieder haben die beiden probegehört.
Gerade befindet sich die Zürcherin in den Vorbereitungen für ihren Auftritt an der Street Parade (im TV am 10. August ab 15 Uhr auf 3+ zu sehen). «Als ich das erste Mal dort auf einem Wagen aufgelegt habe, war es wirklich noch schwierig, weil die Platten damals immer wieder vom Fahren verrutschten. Das war wirklich herausfordernd.»
Obwohl ihr Leben heute ganz anders ist, betont Tatana: «Die Liebe zur Street Parade ist dieselbe.» Es sei so ein schönes Gefühl, mitzuerleben, wie sich die Besucherinnen und Besucher mit der Musik verbunden fühlen.