Die Erfüllung eines grossen Traums

Auf der ganzen Linie verliebt: Mit seiner ­Brigitte ist der Alpentainer so glücklich wie am ersten Tag. Und vor einigen Wochen ­haben sie ihr Herz an Hündin June verloren.

Toben, Bällchen werfen und entspannte Spaziergänge im Herbstwald – wenn’s an der Leine nicht gerade zu sehr zieht. Seit kurzem sind Marc Trauffer (40) und seine Freundin Brigitte Schöb (40) stolze Halter von Berner Sennenhündin Roxy June, June genannt. Knapp sieben Monate sei sie alt und mache ihnen extrem viel Freude, erzählt der Musiker, als er nach der «Hundezeit» wieder alleine in seinem Büro ist.

GlücksPost: Wem gehört June eigentlich – Ihnen oder Brigitte? Sie erwähnte auf Instagram etwas von einem Geburtstagsgeschenk.
Marc Trauffer: Uns beiden. Aber ja: Ich habe sie zum 40. Geburtstag damit überrascht, dass wir uns einen Hund kaufen. Wir sind beide mit Hunden aufgewachsen und haben davon geträumt, irgendwann selbst einen zu haben. Aber es ist immer viel los, und wir fanden es deshalb beide bisher «einä drüber» (lacht).

Was hat Ihre Meinung geändert?
Es gab einige Schicksalsschläge in der Familie, im Umfeld. Da habe ich mich gefragt: Hey, wie lange willst du noch Tag und Nacht arbeiten und Wünsche vor dir herschieben? Bis es mich selbst nicht mehr gibt? Das hat mich am Ende dazu bewogen. Ich wollte es, Brigitte wollte es, jetzt haben wir June, und es ist super.

Ist der Hund auch ein «Stress-Abbauer»?
Das ist tatsächlich so. Statt morgens um sechs direkt ins Büro zu gehen, drehe ich nun erst mal mit June eine Runde durchs Dorf. Und ich verlasse die Firma abends früher, um noch spazieren zu gehen. June holt mich «obenabe».

Warum sollte es eigentlich ein Berner Sennenhund sein?
Einerseits wegen ihrem guten Wesen, sie sind «gmögige» Hof- und Familienhunde. June etwa schnappt beim Spielen zwar noch manchmal, das würde sie aber nie bei einem Kind machen. Und dann ist die Rasse auch genügsam, ich muss June nicht so fordern wie zum Beispiel einen Husky. Ihr ist es wohl, wenn sie gemütlich unter meinem Bürotisch liegen darf.

Sie ist noch ein Welpe. Hält der Hund Sie da nicht auch auf Trab?
Doch, sehr! Am Samstagmorgen noch etwas im Bett liegen bleiben? Die Zeiten sind vorbei. Aber wir haben ja gewusst, auf was wir uns einlassen.

Wie streng sind Sie?
Ich sage immer: Es ist wie bei den Kindern. Du kannst ihnen nicht einmal erlauben, vor dem Fernseher zu essen, und dann wieder nicht. Man muss konsequent sein, dann funktioniert’s. Das ist bei Hunden genauso. Also ja, ich bin sehr streng. Bei Brigitte zieht der Jöh-Effekt etwas mehr (lacht).

Und bei wem lebt June, sind Sie mittlerweile zusammengezogen?
Nein, Brigitte lebt nach wie vor in Liechtenstein, ich im Berner Oberland, aber wir sind viel beieinander. June ist da, wo’s grad «gäbig geit». Wir haben abgesprochen, dass wir uns je zur Hälfte um sie kümmern. Aber ich gebe zu: Brigitte schaut ein bisschen mehr.

Sie wollten sich 2019 ja eine musikalische Auszeit nehmen und freuten sich auf mehr Zweisamkeit mit Brigitte – und dann kam plötzlich das Projekt Büetzer Buebe mit Gölä. Besprechen Sie so etwas mit ihr?
Natürlich. Aber sie weiss ja, mit welcher Leidenschaft ich Musik mache, und wäre die Letzte, die mehr Freizeit fordern würde. Manchmal fallen einem so Sachen einfach vor die Füsse. Es konnte niemand ahnen, was für ein Riesending aus den Büetzer Buebe werden würde. Aber es ist ja nicht so, dass ich mit Gölä ständig Konzerte spiele. Wir haben die beiden im Zürcher Letzigrund-Stadion 2020, ansonsten halte ich mir die Wochenenden frei. Und dass ich unter der Woche arbeite, war nie anders geplant.

Dann hat’s trotzdem geklappt mit mehr Paar-Zeit?
Ja, wir waren im Sommer einen Monat in den Ferien, haben ansonsten den Garten genossen, mit Kollegen grilliert. Ganz einfache Sachen, die in den letzten Jahren wegen der Tourneen zu kurz kamen. Das hat an mir genagt. Am Samstag einfach mal aufstehen und schauen, was der Tag bringt: Das geniesse ich sehr. Und ich bin auch gern in Liechtenstein. Bei ihr habe ich einen Zufluchtsort, kann raus aus dem Gewohnten. Schöne lange Wochenenden, in denen wir die Gegend entdecken, die für mich bis anhin ein weisser Fleck auf der Landkarte war.

Sie scheinen noch so glücklich zu sein wie am ersten Tag.
Ja, eigentlich ist es noch besser. Wir sind immer noch frisch verliebt, entdecken immer noch neue Seiten aneinander, Gemeinsamkeiten oder Unterschiede. Das ist extrem schön und spannend.

Und zusammenziehen ist dennoch kein Thema?
Nein, im Moment nicht. Sie hat ihr Geschäft in Liechtenstein, ich meines in Hofstetten. Wir geniessen das Wechselspiel zwischen den beiden Welten.

Wie geht es für Sie nun musikalisch weiter?
Im Moment sind Herz, Kopf und alle Power bei den Büetzer Buebe und dem Letzigrund, es ist nicht leicht, das zu stemmen, macht aber Freude. Nach den Konzerten gehen Gölä und ich dann wieder unsere eigenen Wege.

Hat der Erfolg mit den Büetzer Buebe neue Massstäbe für Sie gesetzt? Grösser geht es ja kaum …
Gar nicht, das ist eine Erfolgsstory, auf die wir stolz sind. Aber auch eine einmalige Sache. Ich freue mich genauso, wieder in kleineren Konzertsälen zu spielen, und merke langsam, dass ich meine Alpentainer-Crew ein bisschen vermisse. Es kribbelt. Ich denke, wir werden uns im Frühling zusammensetzen und schauen, wie es weitergeht. Und es geht weiter!