Die dunkle Vorahnung seines Vaters

Der Papa des Sängers kann sich den Tod seines Sohnes nicht erklären. Können Aufnahmen der letzten Minuten auf dem Schiff helfen?

Letzte Woche kam die Schock-Meldung aus heiterem Himmel: Daniel Küblböck (†33) ist auf einer Kreuzfahrt von Hamburg nach New York verschollen! Was passierte genau? Noch kursieren Spekulationen. Engste Freunde und Verwandte widersprechen sich teilweise in ihrer Analyse.

Kannte ihn jemand wirklich? Die GlücksPost fasst die tragischen Ereignisse zusammen.

Persönliche Situation
Küblböcks Musikkarriere verlief nach «DSDS» nicht wie erhofft, mit Auftritten in diversen TV-Sendungen hielt sich der Bayer aber im Gespräch. Finanzielle Sorgen hatte er keine: Er hatte clever in Solarenergie investiert. Zudem adoptierte ihn eine wohlhabende, ältere Dame. So konnte er sich einen Traum erfüllen: Er studierte an einem Theaterinstitut, stand kurz vor der Abschlussprüfung.

Psychischer Zustand
Freunde und Familie glauben nicht an Depressionen. Vater Günther räumt ein, dass der Sohn seit kurzem eine Art Psychose hatte: «Die Wesensveränderung machte uns Sorgen.» Hatte das mit der Situation an der Theaterschule zu tun? Über Monate sei er gemobbt worden, so Daniel: «Ich muss das erst noch verkraften (…), bin zutiefst in meiner Seele erschüttert.» Wegen Daniels beunruhigendem Verhalten wollte sein Vater die Schifffahrt verhindern. Vergeblich – er bat die Verantwortlichen, ein Auge auf Daniel zu haben.

Das Unglück
In der Nacht auf den 9. 9. hörte die Kabinen-Nachbarin Daniel schreien und schimpfen, er schneide sich die Pulsadern auf. Gegen 5  Uhr erfolgte die Vermissten-Durchsage des Kapitäns. Man hatte auf Überwachungskameras gesehen, wie eine Person von Deck 5 ins Wasser sprang.

Unfall oder Suizid
Daniels Angehörige können sich nicht vorstellen, dass er sterben wollte. Er habe nie Gedanken über Depressionen oder Suizid geäussert. So vermuten manche eine Kurzschlusshandlung. Andere ein Kokettieren, das ungewollt tragisch endete. Vater Günther glaubt an einen «Ausnahmezustand, in dem sich Daniel nicht klar gewesen ist, welche Folgen sein Handeln hat». Klar ist: Es gab keine kriminellen Handlungen.

Umwandlung zur Frau
Daniels Vater: «Er hat nie auch nur ansatzweise erwähnt, dass er eine Frau sein möchte. In den letzten Jahren achtete er auf ein sehr männliches Auftreten.» Freunde des Sängers sagen das Gegenteil: «Für ihn stand die Umoperation fest, und er freute sich darauf.» Als Beweis soll sein Auftreten auf dem Schiff in Frauenkleidern und Schminke dienen. Dies könnte jedoch genauso gut eine Vorbereitung auf sein Abschlussstück der Theaterschule gewesen sein – darin sollte er eine Frau spielen.

Die nächsten Schritte
Die Suche ist eingestellt. Doch Küblböck gilt noch als vermisst, die kanadischen Behörden ermitteln weiter. Sie haben Aufnahmen beschlagnahmt, welche Daniels letzte Minuten zeigen. Obwohl Vater Günther sie gern sehen möchte, bleiben die Aufzeichnungen wegen laufender Ermittlungen unter Verschluss.