«Die Drehtage reissen mich aus dem ­Alltag»

Seit fünf Jahren ist der Schwingerkönig Schiedsrichter im «Samschtig-Jass». Wie oft er sich bereits verrechnet hat und ob er einen Wunschgast hat, erzählt er im Gespräch.

Von Irene Lustenberger

Treffpunkt ist die Markthalle Hundertwasser in Altenrhein SG. Hier werden an drei Tagen sechs «Samschtig-Jass»-Sendungen aufgezeichnet, unter anderem diejenige vom 26. 8. mit dem Thema «70 Jahre Tagesschau». Trotz Schwingerpostur sieht man Jörg Abderhalden nicht auf Anhieb. Er sitzt etwas versteckt im hinteren Teil der Halle an einem Tisch und schreibt noch kurz eine Textnachricht fertig. Dann legt er sein Handy weg und ist bereit fürs Gespräch mit der GlücksPost.

Seit fünf Jahren ist der Toggenburger Schiedsrichter beim «Samschtig-Jass». «Wie schnell die Zeit doch vergeht. Es waren spannende Jahre. Als ich begonnen habe, sagte ich, dass ich nicht länger machen würde als mein Vorgänger Dani Müller, und dieser blieb sieben Jahre. Schauen wir mal, wie es weitergeht», zieht er Bilanz und lächelt. Welche Voraussetzungen muss man für diese Aufgabe mitbringen? «Es ist sicher von Vorteil, wenn man Kopfrechnen kann. Ausserdem sollte man gerne jassen und mit Menschen zu tun haben», erklärt der 43-Jährige. Verrechnet habe er sich in den vergangenen Jahren nicht oft. «Ich jasse ja selbst nicht mit und kann mich deshalb aufs Zählen konzentrieren.» Privat nimmt er die Jasskarten aber gerne in die Hand. «Wir jassen oft mit meinen Eltern oder im Freundeskreis. Dann aber eher Schieber, Coiffeur oder Molotow», sagt er.

Der «Samschtig-Jass» wird viermal im Jahr aufgezeichnet. «Die drei Drehtage sind für mich eine völlig andere Welt und reissen mich aus dem Alltag. Das macht meinen Job so spannend und abwechslungsreich», sagt der dreifache Schwingerkönig. Gibt es einen prominenten Gast, der ihm besonders in Erinnerung geblieben ist? «Wir hatten von Olympiasieger über Komiker, Musiker und Moderatoren alles am Jasstisch. Jede Sendung ist faszinierend.