Die Angst bleibt ihre ständige Begleiterin

Bei ihren Auftritten geben sich die Royals fast immer entspannt und volksnah – doch ganz unverkrampft sind sie wohl nie. Denn sie wissen: Totale Sicherheit gibt es nicht. Fast alle wurden schon zum Ziel von Anschlägen, Übergriffen oder Bedrohungen.

Sie leben in Palästen, werden von Bediensteten verwöhnt und können sich jeden erdenklichen Luxus leisten: Die europäischen Royals führen ein Leben voller Privilegien. Doch wo Sonne ist, gibt es auch Schatten – manchmal in erheblichem Ausmass! Abgesehen von Sorgen, die auch vor Blaublütern nicht haltmachen – etwa wegen Krankheiten oder Familienstreit – müssen sie sich zusätzlich mit ernsthaften Bedrohungen auseinandersetzen. Das wurde in den letzten Wochen deutlich. Und zeigt sich auch im Rückblick auf die letzten Jahre.

Fürst Albert II. und Fürstin Charlene: Kürzlich wurde in Monaco einem Mann der Prozess gemacht, der die Fürstenfamilie belästigte. Er schickte dieser in unzähligen E-Mails Fotomontagen, bastelte die Köpfe von Albert (64), Charlene (44) sowie den Prinzessinnen Caroline (65) und Stéphanie (57) auf pornographische Bilder. «Es ist ein ganzes Spektrum des Horrors mit sexuellen Beleidigungen und schwerster psychischer, traumatischer Gewalt», erklärte ihr Anwalt. Der Täter wurde zu sechs Monaten Haft und einer Geldstrafe von 27 000 Euro verurteilt. Das schlechte Gefühl bei der Familie bleibt. Die Bilder seien so eklig, «dass sie einem nie mehr aus dem Kopf gehen», so der Jurist weiter, sie brächten Gefühle von Ekel, Scham und Traurigkeit. Schrecklich speziell für Charlene, die nach ihrer psychischen Erkrankung gerade wieder zurück ins
Leben findet.

Der Fürst kennt solche Angriffe aus diversen Bereichen. Erst letztes Jahr warf ihm eine Frau vor, die Mutter ihres Kindes zu sein, was seine Anwälte als schlechten Scherz dementierten. Auch war er einer Rufmordkampagne ausgesetzt: Unbekannte versorgten
Medienschaffende mit Falschinformationen (u. a. zu Korruption in Monaco). «Eine Vernichtungskampagne feindlicher Kräfte»,
ärgerte sich Albert und schaltete die Polizei ein. Diese fand heraus, dass offenbar Millionen investiert wurden, um ihm und dem Fürstentum zu schaden.

Kronprinzessin Amalia: Ihr Fall machte zuletzt am meisten Schlagzeilen – weil die 18-Jährige im Visier der Mafia steht! Die niederländische Thronfolgerin war so glücklich, fürs Studium nach Amsterdam zu ziehen. Doch kaum angekommen, musste sie zurück ins Schloss. Die Polizei ist überzeugt, dass Entführungsabsichten bestehen, um dann Lösegeld zu erpressen. So führt Amalia derzeit ein abgeschottetes Leben hinter Palastmauern. Es sei hart, erklärten ihre Eltern Mitte Oktober. Kürzlich gab es ein Update vom Königspaar: Es laufe ganz gut, meinte Máxima (51), aber natürlich könne es nicht ewig so weitergehen. Willem-Alexander (55) erzählte stolz, dass Amalia die erste Prüfungsrunde (wohl online) gut überstanden habe. Letzte Woche zeigte sich die Thronfolgerin dann erstmals wieder öffentlich – bei einem Familien-Fotoshooting, für das sie eine Ausstellung in der Amsterdamer Basilika besuchten. Unter strengster Bewachung.

König Charles III.: Dass auch Sicherheitskräfte nicht vor allen Eventualitäten schützen, mussten der neue britische Monarch (74) und Gemahlin Camilla (75) gerade erfahren. Bei einem Auftritt in York warf ein Demonstrant, der die koloniale Vergangenheit Grossbritanniens anprangerte, mit Eiern nach ihnen. Nicht dramatisch – aber er hätte genauso gut schlimmere «Waffen» auf sich tragen können. «Bei solchen Auftritten mit Publikum besteht immer ein Risiko – es ist unmöglich, jede Person in der Menge zu kontrollieren», sagte Ken Wharfe, langjähriger Bodyguard von Prinzessin Diana (†). Normalerweise seien hinter der Menge noch Polizisten positioniert, die solche Zwischenfälle verhindern sollen.

Charles’ Schwester, Prinzessin Anne (72), wurde 1974 sogar beinahe entführt. Der Täter drängte den Wagen ihres Chauffeurs ab, verletzte vier Menschen mit einer Schusswaffe, konnte dann überwältigt werden. Auch mehrere Anschläge auf Königin Elizabeth II. (†) wurden während ihrer Regentschaft verhindert. So drang 2021 ein Mann auf Schloss Windsor ein, um die Queen mit einer Armbrust zu töten. Kein Wunder, macht sich da auch die jüngere Generation Gedanken.

Prinz William: Er und Prinzessin Catherine (beide 40) sind ständig um die Sicherheit ihrer drei Kinder besorgt – verständlicherweise. 2017 sollte offenbar ihr Sohn George (heute 9) von Terroristen aus seiner damaligen Schule entführt werden, Scotland Yard habe das im letzten Moment verhindern können. Sowohl er als auch seine Geschwister Charlotte (7) und Louis (4) werden in der Schule, beziehungsweise im Kindergarten, ständig von bewaffneten Sicherheitsleuten begleitet.

Kronprinzessin Leonor: Überwachung, wie sie die 17-jährige Tochter des spanischen Königspaares Felipe VI. (54) und Letizia (50) nur zu gut kennt – aber auch die Gründe dafür. In ihrer Heimat steht die Monarchie auf wackligen Beinen, und sie hat schon gesehen, wie Demonstranten Bilder der Königsfamilie auf der Strasse verbrannten. Auch persönlichen Anfeindungen war sie ausgesetzt: Nach ihrem jüngsten Auftritt an der «Prinzessin von Asturien»-Preisverleihung wurde sie im Internet beschimpft, weil sie von «wir jungen Menschen» sprach. Sie sei privilegiert, eklig und habe keine Ahnung von den Problemen anderer. Im August wurden sie und Schwester Sofia (15) bei einem Auftritt ausgebuht. Hass, der schnell in Gewalt umschlagen kann: Das sind sich sie, und all ihre royalen Kolleginnen und Kollegen, sehr bewusst.