
Verkörpert auf der Leinwand oft wahre Personen: der Schweizer Schauspieler Sven Schelker.
Sven Schelker
Der Verwandlungskünstler
Ob Umweltaktivist, Travestiekünstler oder blinder Barkeeper: Der Baselbieter Schauspieler schlüpft immer wieder in herausfordernde Rollen – mit ausgezeichnetem Erfolg.
Von Aurelia Robles
Mal sind seine Haare abrasiert, mal trägt er einen sogenannten «Vokuhila». Mal ziert seine Lippen ein gepflegter Schnurrbart, ein andermal hat er knalligen Lippenstift aufgetragen – und manchmal ist ihm nicht mal sein erwachsenes Alter anzusehen: Schauspieler Sven Schelker ist wandelbar wie kaum ein anderer seiner Generation. Der 35-Jährige präsentiert sich optisch und inhaltlich immer wieder in neuen, oft nicht-fiktiven Rollen. Und gewinnt damit Preise.
In seiner neusten Rolle ist optisch betrachtet für einmal nichts Aussergewöhnliches auszumachen – dennoch hat es die Figur in sich. Schelker spielt in «Blind» den blinden Barkeeper Nathaniel. Die Produktion ist eine Verfilmung des Bestseller-Romans von der Schweizer Autorin Christine Brand (52). Soeben sind die Dreharbeiten in Bern sowie Zürich gestartet, mit Lia von Blarer (32) und Nicola Perot (34) in den weiteren Hauptrollen. Insgesamt sind sechs Folgen geplant, die nächstes Jahr im Schweizer Fernsehen ausgestrahlt werden sollen.
Für das SRF-Publikum ist der Baselbieter kein Unbekannter. So spielte er in der historischen SRF-Serie «Davos 1917» den Grossrat Thanner, den Verlobten der Hauptfigur. Auch in «Die Beschatter» hat er mitgewirkt.
Eines ist klar: Für seine Leistungen wird Schelker immer wieder ausgezeichnet. Bereits sein Filmdebüt 2014 in der wahren Geschichte «Der Kreis» brachte ihm internationalen Erfolg. Im Werk von Stefan Haupt (64) spielte er den Travestiekünstler Röbi Rapp (1930–2018) und erhielt dafür an der Berlinale 2015 den «Shooting Stars Award» und den Schweizer Filmpreis als Bester Darsteller. 2019 verkörperte er, nur mit Lendenschurz bekleidet, den verschollenen Umweltaktivisten Bruno Manser im Film «Bruno Manser – Die Stimme des Regenwaldes». Seine Leistung brachte ihm erneut den Schweizer Filmpreis und den Prix Walo als Bester Darsteller ein.