Der Sportsfreund am Turnfest

Erst vor kurzem hat der Berner Sportmoderator geheiratet. Doch an lange Flitterwochen ist nicht zu denken: Die SRF-Moderation am Eidgenössischen Turnfest steht an.

Von Remo Bernet

Bei ihm geht’s sportlich zu und her – beruflich wie auch privat. Mevion Heim (35) führt durch die Live-Übertragung des Kunstturnwettbewerbs am Eidgenössischen Turnfest (am 14. Juni ab 18.45 Uhr auf SRF 2) in Lausanne VD. Der Sportmoderator, der sonst vor allem über Fussball und Biathlon berichtet, betritt dadurch Neuland. «Ich hatte mit Turnen abgesehen vom Sportstudium bisher keine grossen Berührungspunkte, aber ich bewundere die Sportlerinnen und Sportler für ihre Leidenschaft und ihr Engagement», sagt er. Auch kann er auf die Unterstützung von Experten zählen.

«Das Turnfest ist eine ganz andere Dimension von einem Sportanlass», ergänzt Heim. Denn vom 12. bis 22. Juni finden 149 Wettkämpfe – von Geräteturnen über Leichtathletik bis zur Gymnastik – in Lausanne statt. ­65 000 Teilnehmende und 300 000 Besucherinnen und Besucher aus dem ganzen Land werden erwartet. Wie das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest oder das Jodlerfest ist auch das Eid­genössische Turnfest, das nur alle sechs Jahre stattfindet, längst zu einem Volksfest für Jung und Alt geworden. «Es wird ein riesiges Fest», kündigt Mevion Heim an.

Apropos feiern: Ein Detail sticht beim Treffen mit dem Moderator sofort ins Auge. Am Ringfinger des Berner Oberländers glänzt ein goldener Ring. «Ich habe vor ­wenigen Wochen geheiratet», erzählt er ­nahezu beiläufig. Denn über sein Privat­leben hält er sich eigentlich bedeckt.

Kennengelernt haben er und Gattin ­Marianne sich einst während des Studiums in Basel. Sie er­lebte mit, wie er nach jahre­langer Arbeit beim Lokalradio und später beim Fussballsender Blue im vergangenen Jahr als Sportmoderator bei SRF anheuerte. «Ein Bubentraum ist in Erfüllung gegangen», meint er mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Als Jugendlicher spielte er selbst Fussball, musste dann aber irgendwann einsehen, dass es nicht für eine Profi­karriere reicht.

Viel in den Bergen

Auch wenn er die Fussballschuhe längst an den Nagel gehängt hat, ist die Liebe zum Sport geblieben – und das am liebsten in der Natur. Möglichst jede freie Minute verbringt Mevion Heim beim Wandern, Klettern oder auf Skitouren. Die Begeisterung dafür kommt nicht von ungefähr: «Als Kind meinten meine Eltern: Wir gehen erst ans Meer in die Ferien, wenn wir die Schweiz richtig kennengelernt haben.» Immer wieder sucht er sich neue Abenteuer, schläft auch gerne im Zelt auf einem Berg. Eiger, Mönch und Jungfrau hat er bereits bestiegen. «Das Finsteraarhorn, der höchste Berner Berg, und der Dom, der höchste Berg, der komplett in der Schweiz liegt, würden mich aber noch reizen.»

Vorerst steht mit dem Turnfest aber eine andere Herausforderung an. Für den Grossanlass in der ­Romandie wird er noch das eine oder andere turnspezifische Wort auf Französisch repetieren müssen. «Vielleicht hätte ich damals in der Schule etwas besser aufpassen sollen», scherzt Mevion Heim. «Aber das wird schon klappen, sonst werde ich mir anderswie zu helfen wissen.»