«Der Richtige wird schon kommen»

Das Leben aus dem Koffer ist für sie Alltag. Umso mehr geniesst sie es, zu Hause zu sein. Am Fuss des Matterhorns spricht der Popstar über Liebe, Erfolg und ihren Kinderwunsch.

Manchmal wacht sie auf und hat keine Ahnung, wo sie ist. «Hotelzimmer können etwas Leeres, Einsames haben», gesteht Stefanie Heinzmann (26). Dieses hier freilich nicht. Denn heute erledigt der Popstar E-Mails und Telefon-­Interviews im «Unique Hotel Post» in Zermatt. Hier hat Stefanie vor fast zehn Jahren ihr erstes grösseres Konzert gegeben. Und hier wird sie am 21. November zum 140-Jahr-Jubiläum des Hotels auftreten, im Vorfeld ihrer grossen «Chance of Rain»-Tour.

«Zu Hause fühle ich mich überall, wo Leute sind, die ich gern habe. Aber meine Heimat ist hier», sagt die Walliserin. In Eyholz VS, wo sie aufgewachsen ist, wohnt sie heute noch. Zusammen mit ihren Eltern und Bruder Claudio (32) im gleichen Haus, aber in einer jeweils eigenen Wohnung. Zeit daheim ist allerdings rar. Mit ihren 26 Jahren blickt Stefanie Heinzmann auf eine beeindruckende Karriere zurück: Top-Platzierungen in den Charts in ganz Europa. Auftritte in den USA. Auszeichnungen wie der «Echo», der «Comet» und der «Swiss Music Award». «Ich bin wahnsinnig dankbar für meinen Erfolg», sagt Stefanie Heinzmann. Und das meint sie so.

Erstaunlich für eine so junge Frau. Sie fühle sich heute wohl in ihrer Haut, so die Sängerin. Das war nicht immer so. Am Anfang ihrer Karriere, nachdem sie mit 18 Stefan Raabs erste Castingshow gewonnen hat, sei sie unsicher gewesen. Der schnelle Erfolg habe sie unter Druck gesetzt: «Plötzlich wurde ich auf ein Podest gestellt. Dabei bin ich ein ganz normales Mädchen. Eines, das sich selbst nicht besonders mochte.» Das hatte gar gesundheitliche Konsequenzen: Bandscheibenvorfall, dauernde Probleme mit den Stimmbändern. «Ich bin sicher, dass das einen Zusammenhang hatte», sagt Stefanie. «Seit ich mich selbst mag, habe ich keine solchen Beschwerden mehr.»

Heute gibt sich Stefanie selbstbewusst und offen. Ob sie nach ihren Juroren-Jobs bei «The Voice of Switzerland» und «Popstars» keine Angst habe, in die «Castingshow-Schublade» gesteckt zu werden? «Nein. Ich mache, was mir Spass macht.» Ob sie die schlechten «Popstars»-Quoten und -Kritiken ärgern? «Ich habe mein Bestes gegeben. Alles andere kann ich nicht beeinflussen.» Warum es bisher nicht geklappt hat mit dem Richtigen? «Der wird schon noch kommen. Darüber mache ich mir keine Sorgen.» Kinder möchte sie unbedingt, sagt Stefanie Heinzmann. Der passende Mann dazu müsste «mich einfach lieben und ich ihn.» Sie sei unkompliziert, auch in einer Beziehung. «Aber ein Partner muss halt damit umgehen können, dass ich viel unterwegs bin und man mich auf der Strasse erkennt.»

Der Traum von der eigenen Familie muss noch eine Weile warten. Derweil versucht Stefanie, sich den vom eigenen Hund zu erfüllen. Das heisst: Sie überredet ihre Eltern, sich einen anzuschaffen. «Dabei haben sie sich wegen mir schon drei Katzen zugelegt», erzählt sie lachend.

Stefanie Heinzmann klappt ihren Laptop zu. Es geht wieder ans Kofferpacken. Ein letzter Blick aufs Matterhorn. «Ich freue mich aufs Wiederkommen.» Heimat bleibt eben Heimat.


Tournee-Daten: www.stefanieheinzmann.de