«Das Gefühl allein bestimmt, wann wir heiraten»

Auf einer Bootstour mit ihren Liebsten stösst die Schauspielerin auf ihren 60. Geburtstag an. Keine Feier ist in Sicht, was ihr Ja-Wort anbetrifft: Zwar ist sie verlobt, doch drängen lässt sie sich nicht.

Einstimmen auf den grossen Tag! Auf der Terrasse ihrer Wohnung hoch über den Dächern von Palma de Mallorca posiert Christine Neubauer mit Torte und Ballons – denn am 24. Juni wird sie 60 Jahre alt. Kurz zuvor war sie mit ihrem Verlobten José Campos (56) für einen TV-Dreh in Kroatien, wo sich auch einige freie Zeit bot für spannende Erkundungen an Land und Spass auf dem Wasser.

GlücksPost: Machen Sie sich Gedanken zur Zahl 60?

Christine Neubauer: Nein, ganz und gar nicht. Am Ende des Tages ist es eine Zahl, auf die man mich aufmerksam gemacht hat. Und die auch in meinem Pass steht (lacht). Ich fühle diese Zahl einfach nicht und freue mich auf alles, was noch kommt.

Ihr Alter ist für Rollenangebote kein Problem?

Natürlich bin ich kein junges Mädchen mehr, aber über das Älterwerden habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Auch nicht im Zusammenhang mit meinem Beruf als Schauspielerin. Mir war immer schon bewusst, dass dieser Beruf unsicher ist und man im Prinzip nie weiss, was die nächsten Jahre bringen. Ich habe gelernt, damit umzugehen.

Wird es eine grosse Feier geben?

Ich werde ein Boot chartern und mit José, meiner Mama und Herzensfreunden, die auf Mallorca leben, diesen Tag und die Insel geniessen. Natürlich ist Gismo, unser kleiner Engel auf vier Pfoten, auch dabei. Er ist aus dem Tierheim und bereichert uns jeden Tag mit seiner Art .

Welches war das wunderbarste Geschenk in Ihrem Leben?

Die Geburt meines Sohnes war, ist und bleibt mein grösstes Geschenk im Leben. Und ich bin dankbar dafür, dass ich so wunderbare Eltern geschenkt bekam, meine Mama noch habe und mein Vater so lange an meiner
Seite war und ich ihn bis zum Schluss begleiten konnte.

Gibt es spezielle Wünsche für die Zukunft?

Im Grunde meines Herzens bin ich glücklich. Sehr glücklich. Privat und beruflich. Natürlich gibt es noch kleine Träume, zum Beispiel, unseren Film in der chilenischen Atacama-Wüste zu drehen.

Weitere berufliche Wünsche?

Oh, vielleicht noch einmal Teil einer Tanzshow zu sein. Ich liebe die Bewegungen, tanzen erzeugt Emotionen.

Apropos Bewegung: Bei Ihnen wurde 2017 Morbus Bechterew diagnostiziert.

Es ist im Kern eine Wirbelsäulenerkrankung, beginnend mit Entzündungen. Je nach Schweregrad kann sich dann die Wirbelsäule versteifen. Also ist die wichtigste Therapie Bewegung.

Wie geht es Ihnen jetzt?

Ungelogen: sehr gut. Zumal ich mich gerne bewege. Tanzen ist zum Beispiel wunderbar, und eben gezielte Übungen. Ich kann so die möglichen Auswirkungen bis ins hohe Alter aufhalten oder zumindest in den Griff bekommen.

Sind Sie zufrieden damit, was Ihnen das Leben bisher gegeben hat?

Und wie! Ich durfte Schauspielerin werden und darf es weiterhin sein. Dieser Beruf ist meine Leidenschaft.

Und Sie sind privat glücklich: Seit über zehn Jahren sind Sie mit José Campos liiert.

Ohne Liebe kann man, auch wenn es klischeehaft klingt, nicht leben. Ich natürlich auch nicht. Mit José verbindet mich besonders auch der gegenseitige Respekt. Dass man zueinander steht und für-einander da ist. Dass man sich begleitet und noch vieles mehr.

Sie sind seit Anfang 2021 verlobt. Wie sieht es eigentlich mit der Hochzeitsplanung aus?

Dazu gibt es eigentlich nichts zu sagen. Ich frage mich, warum das für alle so wichtig ist. Ich möchte nicht heiraten, weil es scheinbar ein überdimensioniertes öffentliches Interesse gibt. Sondern weil ich, weil wir es möchten. Das
Gefühl allein bestimmt den Zeitpunkt und den Ort. Und wenn es so ist, wird es so sein.

Glauben Sie an Schicksal?

Na ja, im weiteren Sinne schon. Aber nicht daran, dass alles gelenkt und geleitet ist. Ich glaube, dass das Leben eben genau die Dinge bereithält, die es braucht, um zu lernen und zu wachsen. Jede Lebenserfahrung prägt.

Sie haben auch als Kunstmalerin von sich reden gemacht, stellten Ihre Bilder erfolgreich aus. Eine Leidenschaft wie die Schauspielerei?

Ich kann hier noch mal ganz anders meine künstlerische Seele ausdrücken. Jedes Bild ist ein Prozess des Rückzugs und des Alleinseins. Mit einer weissen Leinwand tauche ich in eine andere Welt. Und das Schreiben liebe ich auch.

Was können Sie gar nicht?

Singen, obwohl ich Musik sehr liebe. Nicht mal singen unter der Dusche funktioniert. Gäbe es eine Sendung, wer am schlechtesten singen kann, würde ich garantiert gewinnen (lacht).

Können Sie auch mal richtig schön faul sein?

Ja, aber auf Dauer bin ich dafür nicht geschaffen. Das liegt aber auch daran, weil ich vieles nicht als Arbeit sehe und es mir Spass macht.

Welche Projekte stehen an?

Im Sommer werde ich wieder einen Kinofilm drehen, ab Herbst bis ins 2023 hinein Theater spielen. Und ab nächstem Jahr werden José und ich als Designer-Team eine Finca auf Mallorca umbauen und einrichten. Wir selbst haben ja ein Haus aus dem 14. Jahrhundert gekauft und es zum Leben erweckt!