«Das Baby und mein Partner wurden mir prophezeit»

Glück pur! Nach einer Fehlgeburt erwartet die 44-jährige Komikerin und Moderatorin ihr zweites Kind. Es wurde ihr – genau wie ihr neuer Freund – von einer Wahr­sagerin «an­gekündigt»

«Autsch, er hat mich getreten», sagt Stéphanie Berger (44), legt sich die Hand auf den Bauch und lächelt. «Ja, es wird noch ein Bub.» Mit ihrem Ex-Mann hat die Komikerin und Moderatorin bereits den zwölf­jährigen Giulien. Ihr zweiter Sohn soll Anfang Juni zur Welt kommen. Eine riesige Freude für sie und ihren neuen Partner – zumal sie bangen mussten, ob ihr Kindertraum tatsächlich wahr wird.

GlücksPost: Herzlichen Glückwunsch – ein grosser Wunsch hat sich für Sie erfüllt. Haben Sie ihn lange mit sich getragen?

Stéphanie Berger: Eigentlich nicht, ich war ja zehn Jahre lang alleine und hatte mit dem Thema abgeschlossen. Als ich aber im Sommer 2020 meinen Partner kennenlernte, kam der Wunsch bei uns beiden auf, und wir haben uns schnell dazu entschieden, es zu probieren. Wir wussten ja, dass es altersbedingt schwierig werden könnte. Es ist ein grosses Glück und Wunder, dass wir nun unseren Sohn erwarten.

Leicht war es tatsächlich nicht für Sie: Als Sie Ihr Babyglück auf Instagram öffentlich machten, haben Sie von einer belastenden Reise geschrieben.

Ja, ich hatte eine Fehlgeburt. Das passiert, der Tod gehört zum Leben. Trotzdem war es emotional und körperlich eine ziemliche Tortur. Gerade wenn du weisst, dass es altersbedingt vielleicht nie mehr klappt – die Ärzte gaben mir eine Chance von fünf Prozent. Mir war danach klar: Wenn es mit dieser zweiten Schwangerschaft nicht gut ausgeht, mache ich das nicht noch einmal durch. Dann hätte das Leben so entschieden, und ich hätte es angenommen.

Fühlen Sie sich denn jetzt körperlich wohl?

Ich fühle mich nicht gerade schön und weiblich, wie es vielen Schwangeren geht. Aber ich sage mir immer, der Kleine ist ja nur zur Untermiete (lacht). Auf der anderen Seite liebe ich meinen Körper über alles: Der Körper ist das grösste Wunder überhaupt – wie er funktioniert, was er rund um die Uhr leistet. Wenn man sich damit auseinandersetzt, gibt es keine Ablehnung mehr, sondern nur Liebe und Respekt.

Gab es Kommentare, weil Sie mit 44 Jahren nochmals Mutter werden?

Wenige. Das sind Menschen, die ihre eigene Vergänglichkeit auf andere projizieren: «Wenn du 64 bist, ist er 20 …» Na und? Das Alter ist nur eine Zahl. Ich lebe im Jetzt, und das ist sehr schön. Das Baby und mein Partner wurden mir übrigens prophezeit.

Wie bitte?

Ja, sogar gegenseitig! Ihm hat als Kind ein Medium gesagt, er werde einmal mit einer prominenten Frau zusammensein. Und ich war vor ein paar Jahren mit einer Freundin in Irland, wo wir uns aus Spass die Karten legen liessen. Und bei mir sah die Frau eine grosse Liebe mit einem Deutschen – was so ist – und dass ich nochmals Mutter werde.

Ihren Freund halten Sie aus dem Rampenlicht heraus. Verraten Sie uns trotzdem ein bisschen etwas über ihn?

Er ist CEO eines Immobilienunternehmens. Dass er aus einer ganz anderen Welt kommt, finde ich erfrischend! Ich respektiere es sehr, dass er nicht in der Öffentlichkeit stehen möchte. Es ist schön und uns fast ein bisschen heilig, diesen privaten Bereich für uns zu haben.

Was ist denn das Tolle an ihm?

(Sie überlegt.) Er ist einfach unglaublich … in seiner Art ruhig, trotzdem sehr ambitioniert und ehrgeizig. Das tiefe Verständnis für mich, die bedingungslose Liebe und Unterstützung, das ist neu für mich und eine grosse Bereicherung. Und mit meinem Sohn versteht er sich sehr gut!

Dann hat er demnach Giuliens ­Segen bekommen?

Ja. Ein Mann, der meinen Sohn ablehnt, käme für mich auch gar nicht in Frage. Aber zwischen den beiden stimmte es von Anfang an. Er lebt inzwischen bei uns, und es hat sich alles extrem schön zusammengefügt. Da ist so viel Harmonie und Freude. Die zwei sind sich auch sehr ähnlich.

Inwiefern denn das?

Sie sind beide enorm herzlich, sensibel, auch verspielt. Mein Partner hat diese kindliche Seite in sich und kann sie mit Giulien super ausleben. Es ist toll, sie zusammen zu sehen.

Und bald ist da noch eine kleine Person mehr. Freut sich Giulien über den Familienzuwachs?

Vom ersten Moment an! Er hat mir früher auch hin und wieder vorgeworfen, dass er keine Geschwister hat. Ich glaube, er wird den Kleinen vergöttern und verwöhnen. Er hat schon angekündigt, was er alles mit ihm unternehmen und ihm beibringen möchte. Ich glaube, ich habe als Mami nicht mehr viel zu tun! (Lacht.)

Werden Sie als Mutter wohl anders sein als bei ihrem älteren Sohn?

Gelassener, glaube ich. Bei Giulien fühlte ich mich unsicher, überfordert – klar, du bist ein Mami in Ausbildung. Beim Zweiten hast du die Erfahrung, weisst ungefähr, was auf dich zukommt. Auch wenn natürlich jedes Kind anders ist. Ich bin so gespannt, was für ein Wesen da kommt und was uns erwartet! Ich finde, Kinder zu haben, ist das Sinnvollste auf der Welt. Es ist dein Vermächtnis. Wenn ich Giulien anschaue, haben wir einen guten Job gemacht. Er ist ein Mehrwert für die Gesellschaft.

Worauf legen Sie in der Erziehung denn wert? Was geben Sie Ihren Kindern mit auf den Weg?

Liebe – das Gefühl, gewollt zu sein, unterstützt zu werden, Sicherheit und Geborgenheit. Ich möchte ihnen Werte mitgeben – Respekt, Freundlichkeit, Hilfs­bereitschaft – ansonsten sollen sie sich aber frei entfalten können. Bei uns gibt es keine Strafen und Sanktionen. Das hat nichts mit antiautoritärer Erziehung zu tun, sondern mit Respekt gegenüber einem Menschenleben. Sie haben das Anrecht, eigene Bedürfnisse und Emotionen zu haben und zu lernen, damit umzugehen. Mein Job ist vor allem die Wegbegleitung – die Vorstellung von einem Leuchtturm, an dem er sich orientieren kann, finde ich schön.

Apropos Job: Die Coronazeit hat Sie als Komikerin finanziell getroffen. Wie geht es weiter?

Die letzten zwei Jahre waren hart, haben mir aber gezeigt: Ich will nicht mehr zurück ins Hamsterrad. Alle zweieinhalb Jahre ein neues Programm, auf Tour gehen … Ich habe so viel geleistet, das war schon sehr stressig. Das will ich so nicht mehr. Abgesehen davon, dass es mit zwei Kindern nicht zu stemmen wäre, stimmen auch Aufwand und Ertrag nicht. Es ist eine Illusion, zu glauben, dass wir nach Corona so weitermachen können wie vorher. Bis sich alles wieder einpendelt, wird es bestimmt nochmals zwei Jahre dauern.

Aber der Bühne bleiben Sie treu?

Auf jeden Fall: Das Schöne ist, dass aus meinen vergangenen Programmen ein tolles Best-of entstanden ist, mit dem ich an Galas oder Firmenevents auftrete. Und ich bin zum Glück breit aufgestellt, mache nicht nur Comedy, sondern auch Moderationen und gebe Keynote Speeches. Neue Projekte sind in Arbeit.

Bis September ist aber Babypause angesagt. Haben Sie auch Ängste, wenn Sie in die Zukunft blicken?

Nein, ausser die Verlustängste, die alle Eltern haben. Ich kann nicht mal zuschauen, wenn mein Sohn Kunststückchen auf seinem Bike macht (lacht). Das gehört halt dazu, aber in erster Linie freue ich mich wahnsinnig auf alles Neue, was kommt.