Corona-Schock! Trauer um seinen kleinen Bruder

Roberto Blancos zehn Jahre jüngerer Bruder starb völlig unerwartet. Dass sich der Schlagerstar nicht von ­Victor verabschieden konnte, bricht ihm das Herz.

Er sei in seiner Wohnung gestürzt, daraufhin ins Spital eingeliefert worden. Nicht weiter besorgniserregend – doch dann wurde der Bruder von Roberto Blanco (83) positiv auf das Coronavirus getestet. «Er zeigte keine Symptome, war aber wenige Tage später tot», erzählt der Schlagerstar bestürzt über seinen zehn Jahre jüngeren Bruder Victor, der in Beirut (Libanon) lebte. «Seine Frau hat mir die traurige Nachricht am Telefon mitgeteilt. Ich konnte es nicht glauben. Es war ein grosser Schock – und ich bin unendlich traurig.»

Vorerkrankungen habe es seines Wissens bei Victor keine gegeben. «Er war eigentlich immer ein gesunder Mensch. Offenbar wurde seine Lunge vom Virus aber stark in Mitleidenschaft gezogen», meint der Sänger zur GlücksPost. Schon vor diesem Schicksalsschlag habe er sich immer gefragt, warum gewisse Leute die Pandemie auf die leichte Schulter nehmen. «Täglich werden so viele Neuinfektionen gemeldet, und die Zahl der Todesfälle steigt weiter und weiter. Trotzdem hätte ich nie gedacht, dass Corona mich mal selber betrifft. Ich bin zwar nicht selber erkrankt, aber ich habe meinen Bruder verloren.»

Victor wurde bereits daheim in Beirut eingeäschert, auch eine Trauerfeier fand statt. In Zürich, wo er einen Zweitwohnsitz hatte, soll seine Urne später beigesetzt werden. «Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich sofort in den Libanon geflogen», erklärt der Wahlschweizer, der seit ein paar Jahren mit seiner Frau Luzandra (43) in Ermatingen TG lebt. «Aber in diesen Zeiten ist das nicht so einfach. Der Gedanke, dass ich meinen Bruder in letzter Zeit nicht besuchen, mich nicht von ihm verabschieden und auch bei der Trauerfeier nicht dabei sein konnte, bricht mir das Herz.» Es erinnere ihn an den Tag im Jahr 1989, als sein Vater starb. «Ich war kurz vor einem Auftritt in Hannover, als ich es ­erfuhr. In dem Moment wurde ich angesagt, ging auf die Bühne, legte einen Top-Auftritt hin – und brach danach zusammen.» Auch damals habe er nicht erwartet, dass sein Papa Alfonso so plötzlich stirbt. «Nun hat sich das mit meinem Bruder wiederholt.»

Victor war eines seiner fünf Halbgeschwister. Die Mutter Mercedes starb, als Roberto erst zwei Jahre alt war. Alfonso war daraufhin noch vier Mal verheiratet. «Aus dieser Zeit stammen seine weiteren Kinder. Er hat sein Leben gelebt!» Ein besonderes Verhältnis hatte der Entertainer («Ein bisschen Spass muss sein») aber mit Victor. «Wir waren einander sehr eng verbunden, ich auch mit seiner Frau und seiner Tochter, die er nun hinterlässt.» Es gebe Brüder, die einander gar nicht verstehen – und solche, bei denen es einfach harmoniere. «Wir gehörten zur letzteren Sorte. Victor hatte eine Zeit lang in Zürich gelebt. Damals haben wir uns viel ge­sehen und gingen oft zusammen essen.»

Sein Bruder sei ein so lebenslustiger Mensch wie er gewesen. «Wenn nun jemand stirbt, den man sehr geliebt und mit dem man sich sehr gut verstanden hat, ist das schon sehr emotional», meint Roberto Blanco weiter. «Einen Bruder zu verlieren, ist so, als würde ein Teil von einem selbst sterben. Auch bei mir ist das so. Victor wird mir sehr fehlen.»