Conchita Wurst: Glücklich mit neuer Freiheit

Seit ihrem Sieg beim «Eurovision Song Contest» ist die Travestie-künstlerin ein Superstar. In Zürich bezauberte sie mit Witz, Charme und Bart.
 
Der Bart ist echt. «Aber nach­ge­malt», gesteht Conchita Wurst (25). Die Travestiekünstlerin gab sich am vergangenen Freitag anlässlich des «Zurich Pride Festivals» in der Limmatstadt die Ehre. Im knappen 
roten Mini, hohen Hacken und mit lackierten Zehennägeln stellte sie sich geduldig den Fragen der Journalisten. «Nein, ich singe nicht im Vorprogramm von Lady Gaga, das ist ein Gerücht», so Wurst. Und: «Ja, ich möchte, dass mich die Leute mit Conchita ansprechen. Auch meine Freunde nennen mich so.» Das sei der grösste Respekt, den man ihr entgegenbringen könne. Sie investiere schliesslich viel Arbeit in die Kunstfigur.
 
Im «echten» Leben ist sie ein Er und heisst Thomas Neuwirth. Seit ihrem Sieg beim «Eurovision Song Contest» geniesse sie eine neue Art von Freiheit, so Conchita. «Ich kann tun, was ich möchte, egal was andere denken. Nichts in meinem Leben ist mehr unmöglich.»
 
Dass Wurst mehr mit ihrem Äusseren als mit ihrer Musik Schlagzeilen macht, stört sie nicht. Trotzdem möchte die Sängerin dieses Jahr noch ein Album auf den Markt bringen. «Das sage ich zwar, seit ich 18 Jahre alt bin. Aber vielleicht klappt es nun tatsächlich.»
 
Wenn nicht, macht die ESC-Siegerin halt Karriere beim TV. Laut «Bild» hätte RTL die edle Lady nämlich liebend gern in der Jury von «Deutschland sucht den SuperStar». Noch hat Conchita Wurst nicht entschieden. 
Momentan geht ihre eigene Musik vor: «Aber ich nehme alles so, wie es kommt.»