Claudio Zuccolini: «Jetzt ziehen wir ins eigene Haus»

Der Bündner Stand-up-Comedian ist ein glücklicher Mann, wie er sagt. Mit Frau, Töchterchen und Hund zügelte er nun von der Mietwohnung ins Eigenheim.

 

Die zweistöckige Mietwohnung beim Hardturm in Zürich ist Chaos total. Überall Zügelkisten und halbleere Gestelle, halbvolle Abfallsäcke warten auf Entsorgung überflüssiger Gegenstände. Comedian Claudio Zuccolini (40) weiss kaum mehr, wo ihm der Kopf steht. Zum Glück für ihn sitzt Töchterchen Lilly (wird im November dreijährig) friedlich vor dem Fernseher und schaut «Pingu», während Bulldogge Ivo langgestreckt in seinem Körbchen schlummert. «Freitag ziehen wir um», entschuldigt Zucco die Unordnung. «Das werden noch harte vier Tage, bevor die Zügelmänner kommen.»

 

In einer Zürcher Vorortsgemeinde in der Nähe vom Greifensee haben sich die Zuccolinis ein Haus gekauft. Ehefrau Alexzandra (39) arbeitet zwei Tage pro Woche als Arztgehilfin. Töchterchen Lilly besucht in dieser Zeit die Kinderkrippe. «Wir sind 16 Jahre zusammen und seit 13 Jahren sehr glücklich verheiratet.» Claudio Zuccolini kommt geradezu ins Schwärmen. «Ja, wir haben es sehr gut zusammen. Alexzandra hat auch tolle Ideen, wenn ich ein neues Comedy-Programm zusammen stelle. In unserer Ehe haben wir viel Spass. Allerdings bin ich froh, dass ich privat nicht unbedingt lustig sein muss.»

 

Zucco weiss, wovon er spricht. «Als Comedian bist du für viele Leute so etwas wie Allgemeingut. Die Leute duzen mich, erzählen mir ungefragt ihre Sicht der Dinge. ‹Hey du!›, heisst es da oft, ‹Weisst du, was ich letzte Woche gemacht habe?›. Sie teilen mir Sachen mit, die mich nicht wirklich interessieren. Das kann manchmal recht anstrengend sein.» Erfolg hat halt zuweilen auch seine Schattenseiten.

 

Aber Stand-up-Comedian, wie es Claudio Zuccolini einer ist, wird man nicht von einem Tag auf den anderen. «Sicher braucht es in erster Linie Talent», sagt er. «Man wird auch nur dann Olympiasieger, wenn man sehr hart daran arbeitet.» Das tat auch der Sohn des Pressechefs der FDP Graubünden. Seit 1998 in Zürich, kam der einstige SBG-Banker mit Handelsdiplom über Stationen als TV-Videojournalist und People- Journalist zu seiner Passion als Spassmacher. Dieses Talent zeichnete sich schon früh ab. Zucco lachend: «In der Schule war ich der Klassen-Clown mit Betragen ungenügend, im Militär das Kompanie- Chalb. Beim Schreiben eines neuen Programms denke ich an die Zuschauer auf dem Land und nicht an die im Zürcher Kaufleuten.»

 

Ab 13. September stellt sich Claudio Zuccolini, als Frau Margrit im «Maggi»-Werbespot Kult, für eine Woche einer grossen Herausforderung. Im Musical «Rocky Horror Show» spielt er den Erzähler. Sein Traum? Ein eigener Kinofilm. Und ein zweites Kind? «Wer weiss?», meint er und lächelt vielsagend.