Wie verkraftet sie diesen Verlust?

Schock für die Schauspielerin: Kurz vor der Hochzeit starb ihr Lebenspartner Gerhard Tötschinger. Bereits zum zweiten Mal erleidet sie einen solchen Schicksalsschlag.

Sie nannte ihn ihren «Lebensmenschen», der seit 1984 an ihrer Seite war und sie jetzt für immer verlassen hat: Christiane Hörbiger (77) trauert um Gerhard Tötschinger (†70). Er verstarb unerwartet in den Sommerferien in St. Gilgen (A) an einer Lungenembolie. Und das kurz vor der Hochzeit! Lange wollten sie am Status ihrer «wilden Ehe» nichts ändern, hatten sich dann aber Anfang Jahr umentschieden und waren schon beim Anwalt, um die vermögensrechtlichen Details zu regeln – er hat aus erster Ehe eine Tochter, sie aus zweiter Ehe einen Sohn. «Dieses oder nächstes Jahr wollen wir heiraten – in aller Ruhe und ohne grosses Aufsehen zu erregen», sagte der österreichische Schauspieler, Moderator und Autor vor seinem 70. Geburtstag am 26. Juni.

Sie brauche nun Zeit, um den Tod ihrer Lebensliebe zu verarbeiten, lässt die Agentur der Schauspielerin ausrichten. Ein schwerer Schicksalsschlag – und es ist bereits der zweite dieser Art: 1978 erlag ihr damaliger Ehemann, der Schweizer Journalist Rolf Bigler, mit 48 einem Herzinfarkt. Ihr gemeinsamer Sohn Sascha war erst zehn Jahre alt. «Es war für mich die schwerste Zeit meines Lebens», erzählte Christiane Hörbiger in ihrer Autobiografie. Anfänglich suchte sie Trost im Alkohol. «Das hat mir geholfen, um wenigstens kurze Zeit den Schmerz zu vergessen.» Doch als der Alkohol ihren Beruf zu beeinträchtigen begann, sie Angst davor hatte, ihr Sohn könnte sie in betrunkenem Zustand erleben, hörte sie sofort auf. «Sonst hätte ich womöglich keine Rollen mehr bekommen, somit nicht mehr für ihn sorgen können und ihn auch noch verloren.»

Die Trauer lasse zwar nach, sagte sie später. «Die Narbe trägt man jedoch den Rest des Lebens mit sich herum – dieser schreckliche Moment des Verlassenwerdens vom liebsten Menschen auf der Welt.» So stand sie 2009 Todesängste aus, als Gerhard Tötschinger nach einem Unfall fast an einer Blutvergiftung gestorben wäre, dank einer Fussamputation gerettet werden konnte. «Nicht schon wieder einen geliebten Menschen durch den Tod verlieren, dachte ich nur. Besser ein halbes Bein weniger, damit werden wir fertig. Wir haben viel Glück gehabt.»

Nun ist das gefürchtete Drama eingetreten. Wie sie das verkraften wird? Viel Rückhalt hat sie in der Familie, bei ihrem Sohn und ihren zwei Schwestern, die ihr tröstend zur Seite stehen, in dieser schweren Zeit Halt geben. Doch wieder wird es lange dauern, bis die Tränen getrocknet sind.