Brustkrebs: So geht es ihr jetzt!

Eine schwere Zeit liegt hinter der Volksmusik-Sängerin: Sie verlor nicht nur zwei ihrer liebsten Menschen, sondern hatte auch gegen den Krebs zu kämpfen. Das hielt sie lange geheim.

Immer fröhlich und beschwingt:  So begeisterte Margot Hellwig (78) ihr Publikum, sorgte mit ihren volkstümlichen Liedern für beste Stimmung – auch zusammen mit ihrer Mutter Maria (†90, «Servus, Grüezi und Hallo»). Diese Unbeschwertheit, die sie ausstrahlte, gab es gerade in den letzten Jahren in ihrem Leben nicht: 2010 starb Maria, von ihrem Ehemann Arthur, der an Parkinson litt, musste Margot 2016 Abschied nehmen. Und 2014, was sie erst jetzt öffentlich macht, erkrankte sie an Brustkrebs.

Es begann damit, dass sie ein komisches Gefühl verspürte, als ob etwas Fremdes in ihrer Brust sei. Erst wurde nichts Auffälliges festgestellt, doch Margot Hellwig bestand auf einer Mammographie. «Da war auch nicht so richtig etwas zu erkennen, doch die Ärztin war sehr nett und schickte mich zum MRT.» Und als sie wieder aus der Röhre gekommen sei, habe ein junger Arzt ihr «alles, alles Gute» gewünscht. «Da wusste ich, ich hatte recht.» Sie bekam gleich einen OP-Termin: Zwei Tumore waren es, einer klein und aggressiv. «Der wurde erst durch das MRT erkannt. Und der hätte mir höchstwahrscheinlich in sehr kurzer Zeit grosse Probleme bereitet.»

Ihr wurde die rechte Brust abgenommen, aus ihrem Bauchfett eine neue geformt und aufgebaut. «Ich bin damit sehr zufrieden. Und auch optisch ist es wieder schön geworden, Gott sei Dank.» Eine Chemotherapie hat es nicht gebraucht, die Sängerin geht seither halbjährlich zur Vorsorge. «Wegen Corona musste ich nun einen Untersuch auf den Herbst verschieben. Aber ich habe keine Angst, es geht mir gut. Ich bin mit einem blauen Auge davongekommen.»

Familiäre Vorbelastung (u.a. starb ihre Grossmutter jung an Brustkrebs) könne ein Faktor für die Erkrankung gewesen sein, aber auch eine seelische Ursache schliesst Margot Hellwig nicht aus. «Der Tod meiner Mutter war ein grosser, schwerer Verlust für mich – ein schlimmer Einschnitt in meinem Leben. Wir hatten eine sehr enge Beziehung.» Auch die Krankheit ihres Gatten belastete sie stark: «Mit Parkinson weiss man, was auf einen zukommt.
Es gibt keine Besserung. Meine Mutter und mein Mann: Beides hat mir schon sehr zu schaffen gemacht.»

Seit die Erkrankung überstanden ist, sieht sie das Leben mit anderen Augen. «Man erkennt, dass jeder Tag etwas Wertvolles ist. Man lebt ja so dahin, jeder Tag ist selbstverständlich», erklärt Margot Hellwig. «Aber seit dem Krebs weiss ich: Es ist gar nichts selbstverständlich. Man muss dankbar dafür sein, dass man so einen Schutzengel hatte. Ich bin wirklich jeden Morgen froh, wenn ich aufwache, und frage mich als Erstes: ‹Auf was könnte ich mich heute freuen?›»