Bester Laune zum 70. Geburtstag

Wie alt der Schauspieler jetzt wird, ist für ihn nicht wichtig. Auch gross feiern will er nicht. Hauptsache, er kann von sich sagen, dass es das Leben gut mit ihm meint.

Noch bis zum 16. August steht Christian Kohlund als knorriger Anwalt in seiner Erfolgs-Rolle in «Der Zürich-Krimi» vor der Kamera. Und muss somit nicht arbeiten, wenn er am Tag darauf auf 70 Jahre anstossen kann. «Die Zahl und auch das Datum sind für mich eigentlich nicht wichtig, auch nicht gross zu feiern», meint der in Basel geborene Schauspieler zur GlücksPost. «Es ist allerdings wirklich erstaunlich, wie die Lebensjahre vergehen. Doch das Alter meint es gut mit mir. Ich bin gesund und darf auch sagen, dass ich glücklich bin. Dieses Glück halte ich mir auch immer bewusst vor Augen. Nichts ist selbstverständlich im Leben.»

Deshalb braucht Christian Kohlund auch keine Geschenke. Zumal sein grösster Wunsch, Schauspieler zu werden, sich längst erfüllt hat. «Nichts kann das toppen!» Wünsche, die ihm am Herzen liegen, haben sowieso mehr mit der Weltlage zu tun. «Dass es bald einen Impfstoff gegen das Corona-Virus gibt. Oder dass die Menschen mit den sinnlosen Kriegen aufhören.»

Auch wenn er nun 70 Jahre alt wird, seinen Beruf will der Schweizer weiter ausüben. «Ich sehe mich noch lange nicht als Rentner. Zumal ich die Schauspielerei auch nicht als harte oder strenge Arbeit betrachte, zu der ich mich zwingen muss.» Im
Gegenteil: Er brauche diese Aufgabe, die ihm Freude bereite. «Und warum soll man nicht weiter das tun, was einem Spass macht? Ich denke, ich werde arbeiten, bis ich umfalle. Schauspieler sind wie Rennpferde.»

Allerdings gibt er zu, dass er nicht mehr jedes Angebot annehme. «Ich bin dankbar für dieses Privileg der eigenen Entscheidung. Zum Glück bin ich ein Ein-Mann-Betrieb – und in diesem Sinne treffe ich auch die Entscheide.» Oft aus dem Bauch heraus, denn der finanzielle Aspekt erzeuge keinen Zwang mehr für ihn.

Seine Frau Elke (63) hat da gar nichts zu melden? «Doch: Ohne sie gibt es keine Entscheidung.» Sie seien stets einer Meinung: «Wir verstehen uns in allem wunderbar, auch da habe ich in meinem Leben Glück gehabt. Eine Frau zu treffen, die wirklich die zweite Hälfte ist.»

Einig waren sie sich auch, vor einiger Zeit von München aufs Land zu ziehen, in die Nähe von Passau im Bayerischen Wald. «Das war genau richtig. Unser Zuhause ist Idylle pur, sehr ruhig – nur das Singen der Vögel, das Rauschen der Wälder, dazu die herrlich grünen Wiesen.» Einsam fühlen sie sich dort gar nicht. «Weder meine Frau noch ich haben den Grossstadtrummel geliebt. Aber wir sind natürlich oft in München bei unserer Tochter und dem Enkel. Oder bei Dreharbeiten wie gerade in Zürich, eine wunderbare Stadt. Das macht es ja auch aus – die Abwechslung.»