«Ich will meinem Enkel der allerbeste Grossvater sein»

Seit der kleine Johnny auf der Welt ist, hat sich das Leben der Ski-Legende und des zweifachen Vaters total verändert. Bernhard Russi (hier mit Tochter Jennifer und Sohn Ian wiegt den Kleinen in den Schlaf, verwöhnt ihn nach Strich und Faden und sagt ergriffen: «Das Glücksgefühl ist unbeschreiblich.»

Er ist zehn Monate jung, einen halben Meter gross, 9,8 Kilogramm schwer und macht noch in die Windeln. Doch Johnny hat seine Familie jetzt schon unter Kontrolle. Vor allem einen: Grossvater Bernhard Russi (64). Der Urner Skiheld ist total vernarrt in den kleinen Mann. «Es ist unbeschreiblich: Nie hätte ich gedacht, dass ich nach der Geburt meiner eigenen Kinder erneut diese Liebe empfinden kann», sagt Russi. «Es ist dieses Hierarchiedenken, der Gedanke, dass man seine Gene weitervererbt, die einen stolz machen, ein Gefühl, das nur Grossväter kennen.»

Als wäre es gestern gewesen, erinnert sich Russi an jenen Tag im August 2011, an dem ihm Ian (32), Sohn aus der Ehe mit seiner verstorbenen Frau Michèle Rubli, sein «Geheimnis» anvertraute. Die Männer, beide begnadete Bergsteiger, waren an diesem Morgen um vier Uhr in der Früh zu einer Klettertour aufgebrochen. Ihr Ziel war die «Graue Wand» am Furkapass. Eine heikle Tour, selbst für geübte Kletterer. Ein falscher Tritt, eine kleine Unaufmerksamkeit, kann einen fatalen Sturz bedeuten.

Gegen Mittag erreichten Vater und Sohn den Gipfel. Leib an Leib hingen sie in der Felswand, genossen die Stille und blickten in die Weite. 3000 Meter über Meer! Doch Russi wollte nicht verharren und drängte seinen Sohn zum Abstieg. «Ian wollte aber partout nicht los, bat mich noch fünf Minuten zu bleiben», erinnert sich der Sportler. Dann habe er ihm verraten, dass seine Frau Sarah (30) in Erwartung sei. «Das war gewaltig. In diesem Moment rasten 1000 Gedanken durch meinen Kopf. Ich schwebte vor Glück und war ungemein stolz.»

Den gesamten Text lesen Sie in der Ausgabe 3/2012 vom 17. Januar 2013