«Bei uns ‹chlöpft’s› auch mal!»

Vor einem Jahr gab sich das «Bauer, ­ledig, sucht»-Paar standesamtlich das Ja-Wort. Ihre Liebe ist gross, auch wenn es mal Uneinigkeit gibt. Beim Zukunftsplan – mit Baby und «richtiger» Hochzeit – aber nicht.

Behutsam tragen Sabrina (40) und Thomas Bühler (35) zwei junge «Säuli» auf dem Arm. «Sie sind erst drei Tage alt», erklären die beiden, als die GlücksPost das Ehepaar daheim im luzernischen Sempach Station trifft. Um sie herum wuseln zwei weitere Schweinchen, Enten, Zwerggeissen, Hühner und ein Güggel. Sabrina: «So viele Tiere haben ist schön – macht aber auch Arbeit!»

Seit einem Jahr lebt sie auf dem Hof bei Landwirt Thomas, der 2019 Kandidat in der 3+-Kuppelsendung «Bauer, ledig, sucht …» war. Im August lernten sich die beiden abseits der Kamera kennen, im September waren sie ein Paar. Nur vier Monate später verlobten sie sich – und am 1. Mai 2020 gaben sie sich das Ja-Wort auf dem Standesamt. «Es war wunderschön», erinnert sich Sabrina an den Tag.

Und dieser jährt sich nun schon zum ersten Mal! «Die Zeit verging wie im Flug», meint Thomas rückblickend. Sie schauen sich tief in die Augen. «Und wir lieben uns noch wie am ersten Tag», schwärmen beide. Sie fügen belustigt an: «Auch wenn es zwischen uns auch mal ‹chlöpft›, weil wir zwei Sturköpfe sind, uns bei Diskussionen nicht immer ganz einig sind.»

Einig sind sich die Eheleute zum Glück aber, wenn es ums Nachholen ihrer Hochzeit geht, die sie wegen der Coronakrise nur im kleinen Kreis feiern konnten. «Eigentlich wollten wir die Trauung an unserem Jahres­tag erneut zelebrieren», verrät Sabrina. Sie habe dazu in einem Hotel einen Tisch reserviert. «Weil die Gas­trobetriebe aber zurzeit ja nur die Terrassen öffnen dürfen, fiel der Plan ins Wasser.» Schweren Herzens entschied sich das Paar deshalb, das Hochzeitsfest erneut zu verschieben – auf Mai 2022. Sa­brina: «Mein Brautkleid habe ich eigentlich schon gekauft. Unter diesen Umständen haben wir aber sowieso keine Lust mehr.»

Immerhin gibt es einen Lichtblick: Das Paar fliegt bald für zehn Tage nach Mexico! «Wir sind noch nie gemeinsam verreist, ausser ein paar Tage ins Wallis», sagt Sabrina. Thomas habe sogar seit fünf Jahren keine Ferien gehabt. «Ich musste ihn überreden», erzählt die Zürcherin, die im Vollzeit-Pensum als medizinische Praxismanagerin arbeitet. Thomas lacht und meint: «Ja, denn für Bauern gibt es eigentlich keine Ferien, wir haben es immer streng.»

Wie streng, das wurde auch Sabrina bewusst, als sie bei ihm auf den Hof zog. Während sich Thomas um Schweine und Obstbäume kümmert, betreut sie die Kleintiere, zu denen auch eine Hasenzucht gehört. «Ich habe massiv unterschätzt, wie streng diese Arbeit ist und was die Landwirte jeden Tag leisten», gesteht sie. Ob sie sich vorstellen könnte, sich eines Tages ganz mit der Hofarbeit zu beschäftigen? «Nein, ich würde gerne weiterhin Teilzeit arbeiten und die restliche Zeit dann für unsere zukünftige Familie investieren.»

Eine eigene Familie gründen, davon träumt auch Thomas: «Es wäre schön, einem Kind das Leben auf dem Bauernhof zu ermöglichen», sagt er. Der Schicksalsschlag, der sie im vergangenen Frühling ereilte, war denn auch schlimm: Das Paar verlor ihr ungeborenes Baby in der elften Schwangerschafts­woche – nur elf Tage nach der Hochzeit. «Das war sehr traurig», erinnern sich beide.

Doch sie blicken auch nach vorne, geben den Wunsch vom eigenen Kind nicht auf: «Wir versuchen es weiterhin und hoffen, dass es bald noch klappt!»