Bei seiner Familie fühlt er sich daheim

Als neuestes Mitglied der Gesangsgruppe I Quattro tourt er schon bald durch die Schweiz. Dennoch ist dem Zürcher die Zeit mit ­seinen Liebsten sehr wichtig: Er geniesst jeden Moment intensiv.

Entspannt sitzt Daniel Bentz (37) in der Lobby des Hotels Lenkerhof in Lenk BE. Zusammen mit seinen Lieben verbringt er ein paar freie Tage im Berner Oberland. Der Sänger geniesst jeden Moment mit seiner Frau und der süssen Sophia (2). Gemeinsame Zeit ist für die kleine Familie kostbar. Seit letztem Sommer ist Zoi Tsokanou (36) in ihrer Heimat Thessaloniki Chefdirigentin und künstlerische Leiterin des Staatsorchesters und pendelt zwischen Griechenland und der Schweiz hin und her. Er habe sie darin bestärkt, diesen Job anzunehmen, obwohl ihm jede Trennung sehr schwer falle. Zum Glück sei es meistens nicht länger als für vier Tage, sagt der Familienvater.

Beim Tenor aus Zürich liegt der musikalische Schwerpunkt zur Zeit in der Schweiz. Für das neue Mitglied der erfolgreichen Klassikgruppe I Quattro stehen intensive Proben für die geplante Konzerttournee im März auf dem Programm. «Mich reizt es, in einem Team zu arbeiten, mit dem Ziel gemeinsam etwas aufzubauen beziehungsweise weiterzuentwickeln», sagt Bentz. Nach dem Ausstieg von Roger Widmer sei er als sein Nachfolger angefragt worden, erzählt er weiter. Nach einer gegenseitigen Probezeit hätten beide Seiten festgestellt, dass es passe. Nun sei er definitiv und mit viel Energie dabei, freut er sich.

Der vielseitige Sänger liebt die Abwechslung. Er stand mit Jörg Schneider in «Letschti Liebi» auf der Bühne, mag Swing und Jazz und singt mit Leidenschaft Operetten. Aktuell ist er am Stadttheater in Sursee in «Boccaccio» engagiert. Er ist aber auch stets offen für Neues. Die aussergewöhnliche Idee, Mundart-Hits in einer klassischen Version neu zu interpretieren, begeisterte ihn. Es falle ihm leicht, in Dialekt zu singen, und er könne damit relativ spielerisch umgehen, sagt er. «Meiner Tochter singe ich abends ‹Schlaf, Chindli, schlaf› – allerdings nicht mit meiner klassischen Stimme, sonst wäre sie sofort wieder wach», scherzt Daniel Bentz. Besonders gut gefällt ihm der Titelsong der aktuellen I Quattro-CD «Deheim». Das Lied sei eine Art Hymne. Für ihn würden die Menschen das Daheim ausmachen und nicht der Ort. Wenn er seine Familie um sich habe, dann fühle er sich überall wohl. Das könne genauso gut in der Schweiz als auch in Griechenland sein. Er liebe dieses Land.

Der Tenor ist seit viereinhalb Jahren mit der griechischen Musikerin Zoi Tsokanou verheiratet. Dass er und seine Frau aus dem gleichen Metier kommen, sieht er als Vorteil. Es sei wichtig, im Umfeld Leute zu haben, die auch mal Kritik üben und nicht alles einfach toll finden. Zoi sage ihm ehrlich ihre Meinung. Die Powerfrau schätzt nicht nur seine Qualitäten als Künstler, sondern auch diejenigen als Vater. Er sei sehr liebevoll, aber streng. Und er sei sehr gerne Papa und zeige das jeden Tag, erzählt sie. «Ich habe mir immer eine Familie gewünscht. Sie macht mich glücklich und ist für mich das Wichtigste auf der Welt», sagt Daniel Bentz und schliesst seine beiden Frauen zärtlich in den Arm.

I Quattro

Die vier Schweizer Tenöre haben grosse Pläne. Simon Jäger, Damian Meier, Daniel Bentz und  Matthias Aeberhard stellen ihr neues Album «Deheim» ab 22. März 2018 auf einer ausgedehnten Konzerttournee live vor. Das stimmgewaltige Quartett interpretiert Mundart-Hits von Polo Hofer, Florian Ast, Sina, Bligg und vielen mehr neu in einer klassischen Version. Alle Termine unter www.iquattro.ch