Beatrice Müller: «Jetzt bin ich auf mich alleine gestellt»

Für viele Zuschauer ist sie mit ihrem Lockenkopf fast ein Familienmitglied. Doch die «Tagesschau»-Moderatorin hat sich für ein ganz neues Leben entschieden und verrät erstmals, warum man sie beim TV gedrängt hatte, ihre krausen Haare zu glätten.
 
Perfekt gestylt, in knappem Jupe, Blazer und hohen Absätzen steht Beatrice Müller (52) am Flughafen Zürich. Der Ort, den die Moderatorin für das Interview gewählt hat, passt perfekt in ihr neues Leben: Nach 26 Jahren beim Schweizer Fernsehen bricht sie auf in eine neue Welt. «Meine Arbeit als Kommunikationsberaterin wird mich nach ganz Europa führen.»
 
GlücksPost: Von den Zuschauern haben Sie sich verabschiedet, Ende Juni müssen Sie Ihren Kollegen Adieu sagen. Was löst das für ein Gefühl aus? 
Beatrice Müller: Ich habe meinen Entscheid lange vorbereitet und gut abgewogen. Wie heisst es doch? «Man soll das Fest verlassen, wenn es am schönsten ist.» Ich will aus einem Schwung heraus etwas Neues anpacken.
 
Kein bisschen wehmütig?
Abschiednehmen ist immer schwierig. Doch ich freue mich auf die Zeit danach, auch wenn es nicht leicht sein wird, meinen Kollegen Adieu zu sagen. Aber es ist nichts Trauriges, sondern ein «Tschüss» sagen nach einer langen Zeit, die nun zu Ende ist.
 
Trotzdem: Sie haben einen super Job gemacht, waren bei den Zuschauern beliebt. Es gab keinen Grund zu gehen. 
Mir ist bewusst, dass ich für viele Zuschauer Teil der Familie geworden bin. Das höre ich immer wieder, und es schmeichelt mir. Doch es ist Zeit, etwas Neues zu starten. Ich habe schon so viel gesehen, bin sehr viel gereist, habe Hunderte Reportagen gemacht, durfte sogar zweimal über die Papstwahl berichten – ein Privileg. Auch sonst hatte ich Glück, ich durfte eines der Aushängeschilder der SRG sein und hätte diesen Job gut bis zur Pensionierung machen können.
 
Hat Ihr Ehemann Heiner Hug, ehemaliger «Tagesschau»-Chef, nicht versucht, Sie abzuhalten?
Wir haben lange und oft miteinander diskutiert. Nicht zuletzt habe ich aber an seinem Beispiel gesehen, dass die Zeit nach dem Fernsehen genauso bereichernd sein kann. Im Alter hat man einen grossen Vorteil: Man muss sich nichts mehr beweisen, man ist frei, und kann selbst bestimmen. Aber so alt bin ich ja noch gar nicht (lacht).
 
Den gesamten Text lesen Sie in der Ausgabe 19/2013 vom 9. Mai 2013
Infos unter: www.beatricemueller.com