Sie macht sich Sorgen um ihr krankes Grosi

Bis im Dezember singt, tanzt und lacht die Schlager­prinzessin mit ihrem Publikum – in ins­gesamt fünf Ländern. Nur wenn sie allein ist, ist ihr nicht nach Party zumute. Dann fliegen ihre Gedanken heim zu Grossmutter Margrit, die eine Hirnstreifung erlitten hat.

Die 80-jährige Margrit Egli sitzt auf einem Stuhl im eigenen Gärtchen. Sie zieht eine Decke hoch bis zum Hals und atmet tief durch. Ihr warmer Hauch zeichnet Nebelbilder in die kühle Herbstluft. In ihren Augen liegt eine Spur Traurigkeit. «Frische Luft ist gesund», sagt die Seniorin mit der sonoren Stimme dann, «aber wirklich gut tut mir Beatrice. Wenn sie anruft oder zu Besuch kommt, ist das für mich wie Medizin. Dann geht es mir gleich etwas besser.»

Margrit Egli leidet an den Folgen einer Hirnstreifung. Diese hat nicht nur kurzzeitig die Durchblutung einer Hirnregion gestört, sie beeinträchtigt längerfristig auch ihre Selbstsicherheit, Zuversicht und Lebensfreude. Und das beunruhigt Beatrice Egli. «Näni», wie die 28-Jährige ihre Oma nennt, war früher stets beherzt, willensstark und unternehmungslustig. «Da tut es mir jetzt richtig weh, sie so verunsichert zu erleben», sagt die Enkelin. «Immerhin ist Näni körperlich wieder auf gutem Weg.»

Angefangen hatten die Sorgen der Sängerin um ihre Grossmutter schon vor mehr als einem Jahr. Damals zeigte Näni Symptome, die so gar nicht zu ihr passen wollten: «Sie hatte das Gefühl, ihre Beine würden sie nicht mehr tragen, fühlte sich oft grundlos müde.» Ein MRI machte die Diagnose Hirn-streifung sichtbar, Margrit Egli bekam blutverdünnende Tabletten. Im Januar musste sie aber noch
einmal ins Krankenhaus. In einer Operation führten Ärzte via Leiste ein Drahtgitterröhrchen – einen sogenannten Stent – hoch in ihr
verengtes rechtes Blutgefäss.

Kürzlich bekam Margrit Egli, die nun regelmässig ärztlich kontrolliert wird, aber auch eine gute Nachricht: «Meine linke Schlagader ist noch einigermassen in Ordnung», erzählt sie. «Das beruhigt. Geblieben ist vorläufig die Müdigkeit, ein Blutdruck mit extremen Schwankungen und die Angst, nicht mehr wirklich fit zu werden.»

Ein Trost für Beatrice ist, dass ihre Näni auf die ganze Familie und besonders auf Ehemann Fritz zählen kann. Der 88-Jährige unterstützt seine Frau mit Leib und Seele. Er weiss, wie das Schicksal ein Leben auf den Kopf stellen kann: Fritz Egli hat vor acht Jahren einen Herzinfarkt erlitten und lebt seither mit drei Stents.

Beatrice und ihre Grosseltern väterlicherseits – das ist eine innige Verbindung von klein auf. Den Vater ihrer Mutter hat sie nie kennenlernen dürfen, weil dieser nicht mehr lebte, als die Sängerin zur Welt kam, das Grosi mütterlicherseits starb, als sie im zweiten Schuljahr war. Auch deshalb trägt sie dem Rentnerpaar besonders Sorge.

Näni scheint jeweils zu spüren, wenn das Herz ihrer Enkelin Hunderte Kilometer überwindet und bei ihr ist. «Beatrice schenkt mir die Hoffnung, wieder auf die Beine zu kommen.» Und für Beatrice hat ein indisches Sprichwort neue Bedeutung gewonnen: «Der Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke nur einen …»

Beatrice Egli mit ihren Grosseltern Margrit und Fritz. Immer wieder besuchen sie Beatrice auch auf Konzerten.

Beatrice Egli mit ihren Grosseltern Margrit und Fritz. Immer wieder besuchen sie Beatrice auch auf Konzerten.

Egli auf Tour 2016

In der Schweiz tritt Beatrice Egli mit Live-Band im Rahmen ihrer Tour 2016 noch in Sursee (30. Oktober) und St. Gallen (31. Oktober) auf. Am 6. November um 12.20 Uhr moderiert sie im ZDF die Sendung «Ein Herbsttag in Wien» und am 11. November erscheint ihr Album «Kick im Augenblick» als Fan-Edition mit Bonus-Material.

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