Beat Breu – Für seinen Sohn wieder im Dreck
Die Familie ist für den Ex- Radprofi das Wichtigste in seinem Leben. Darum spielt er jetzt für seinen Sohn Marc «Mädchen für alles».
Das Regenwetter hat die Motocross- Piste im 700-Seelen-Dorf Braunau im Hinterthurgau in ein Schlammbad verwandelt. Auf solch einem Terrain hat sich Beat Breu (52) als Rad-Quer-Profi einst pudelwohl gefühlt. Für die Motocross-Fahrer aber ist das morastige Gelände eine Herausforderung. «Momoll», grinst Beat Breu. «Das Wetter ist, wie es ist. Mir macht’s auch so mächtig Spass.» Die Schweizer Velo-Legende hat sein Rad endgültig an den Nagel gehängt und versucht nun, die Motocross-Karriere seines Sohnes Marc voranzutreiben. Er ist Betreuer, Manager, Fahrer des riesigen Wohnmobils, Koch, Benzin-Nachfüller, schlicht die gute Seele des Marc-Breu-Teams.
Und die rasenden Breus sind immer für Erfolge gut. Während Marc vor zwei Wochen in Wohlen AG zwei Siege einfuhr, muss er sich in Braunau diesmal mit einem sechsten und fünften Platz begnügen. Zum Team gehört auch Nathalie, die Freundin von Marc(beide sind 20). Aus Liebe zu ihm hat sie mit dem Rennsport angefangen. Die Wochenenden sind für den Breu-Clan in nächster Zeit also verplant. Landauf, landab finden in der Schweiz Motocross-Rennen statt – und die Breus sind dabei.
Das hat letztes Jahr auch zum Zerwürfnis mit seiner damaligen Ehefrau Heidi geführt. Sie fand, Beat kümmere sich mehr um seine Kinder als um sie. Für Beat Breu ist dieses Thema Schnee von gestern. Denn: Der Bergfloh ist frisch verliebt – in die gleichaltrige Ruth. «Aber ich musste letzte Nacht alleine hier schlafen», meint Breu lachend und zeigt auf das riesige Doppelbett im Wohnmobil. «Ruth sagte für heute ab, nachdem sie gehört hatte, dass die GlücksPost kommt.» Über seine frische Beziehung möchte Beat noch nicht reden. «Das Liebespflänzchen ist noch zu zart», erzählt er schelmisch.
Noch im Mai wird Marc Breu, gelernter Motorrad-Mechaniker, in St. Margarethen SG sein eigenes Geschäft eröffnen: Marc Breu Rennsport AG. Auf einen kann er auch hierbei immer zählen – auf seinen fürsorglichen Papa Beat.