Aufregung um seine Affären-Beichte

In seiner Ehe konnte er nicht treu sein, was der Schlagerstar in seiner Autobiografie auch nicht verheimlicht. Die Entrüstung deswegen ist für ihn nun unverständlich.

Er wollte doch nur die Wahrheit sagen! «Da schreibt man seine Autobiografie auf vielen Seiten – und jetzt dominiert einzig das Thema Sex und Untreue», sagt Roberto Blanco (80) im Interview mit der GlücksPost. «Ich bin ein Mann. Es gehört nun mal zum Leben eines Mannes, Frauen zu lieben. Hätte ich das Thema ausgelassen, wäre ich doch nicht aufrichtig gewesen!»

Allerdings musste der Schlagerstar («Der Puppenspieler von Mexiko») damit rechnen, dass gerade seine Beichte von den Affären mit Stewardessen, Verehrerinnen und Kolleginnen gross in die Schlagzeilen kommt. Dass er mit seiner Untreue gross angibt, kann besonders seine Ex-Frau Mireille (81), mit der er fast 50 Jahre verheiratet war, nicht verstehen. «Ich finde es billig und geschmacklos, er sollte sich schämen, dies auch noch in der Öffentlichkeit breitzutreten», meinte sie zu «Bild».

Er hingegen findet, dass diese Eskapaden seine Ex weder überraschen noch treffen können. «Sie hat immer geahnt, dass es neben ihr auch andere gab.» Das bestätigt Mireille. «Ich habe das immer weggesteckt, weil ich zu schwach war, mich gegen ihn aufzulehnen. Aber natürlich haben mich seine Affären belastet.»

Hart getroffen habe es sie auch, als sie 2000 von seinem unehelichen Sohn erfuhr. «Roberto waren jedoch meine Gefühle egal, er hat nie Rücksicht auf mich genommen. Heute tut er mir nicht mal mehr leid, ich habe mit ihm für immer abgeschlossen.»

Auf Mireilles Seite hat sich Tochter Patricia (46) gestellt, die ebenfalls nach wie vor auf Kriegsfuss mit ihrem Vater steht und nun wegen dieser Enthüllungen während seines Auftritts an der Frankfurter Buchmesse die Konfrontation mit ihm suchte. «Wie konntest du das meiner Mutter antun?», schrie Patricia, als sie auf ihn zustürzte. «Wer sind Sie?», donnerte er zurück, als sie von Sicherheitsleuten abgeführt wurde.

Später sagte Blanco, dass er seine Tochter wegen der Schönheitsoperationen nicht erkannt habe, sie ein neuer Mensch geworden sei. Und: «Die Aktion war ein abgekartetes Spiel, warum hatte sie sonst ein TV-Team dabei?»

Im Gespräch mit der GlücksPost gab sich der Entertainer zurückhaltend und meinte: «Ich wünsche den beiden viel Glück, hege keinen Groll. Für Patricia wünsche ich, dass sie ihre Mitte findet. Und ihrer Mutter: Sich daran zu erinnern, dass sie es auch schön hatte damals – das Zuhause, die Reisen, das Kennenlernen von Prominenten.»

Nun möchte er lieber auf sein Buch zu sprechen kommen, erzählen, dass er das Kind kubanischer Revuetänzer ist, aber in Tunesien geboren wurde, er den Mädchennamen seiner Mutter als Nachnamen trägt. Dass er in Beirut aufwuchs, in Madrid ein Medizin-Studium begann, das er abbrach. «Ich wäre sicher ein guter Arzt geworden, aber ich wollte damals unbedingt singen.» Und dass er durch Zufall eine Filmrolle bekam, die ihm darauf einige Türen öffnete. Angeboten wurde sie ihm von einem Regisseur auf dem Flug nach Deutschland, wo sein Vater in einer Show auftrat. In Wiesbaden, wo sich Blanco niederliess.

Besonders nah ging ihm das Kapitel, in dem er sich von seinem Vater verabschieden musste. «Als er starb, hat es mir das Herz zerrissen. Ich habe ihn über alles geliebt», erzählt Blanco. «Er war mein Lehrer, unglaublich menschlich und tolerant, voller Weisheiten. Er sagte immer, dass auf der Bühne ein Lachen der halbe Erfolg ist. Denn das Publikum will unterhalten werden. Ich weine heute noch wegen seines Todes.»

Luzandra (40), Robertos zweite Ehefrau, kommt in «Von der Seele» natürlich auch vor. «Ein Geschenk des Himmels», schwärmt er. «Sie ist einfach gut, zu ihr habe ich unglaubliches Vertrauen, sie hält das Geld zusammen und regelt alles.» Und wenn jetzt wieder die Frage betreffend den Altersunterschied komme: Nein, der spiele keine Rolle. «Verwandte Seelen kennen kein Alter.» Wunschlos glücklich also? «Ja. Ich bin sehr dankbar, dass ich so ein Leben hatte und mir nie ernsthaft etwas passiert ist.» Und er singe seine alten Hits nach wie vor gerne. «Da muss ich mich nicht verstellen. ‹Ein bisschen Spass muss sein› macht mich selbst immer noch fröhlich!»