Aufmunterung dank «Loieherz»

Letztes Jahr verhinderte Corona, dass die Ostschweizer Band mit Leadsänger Thomas Graf die Schweiz im Sturm eroberte. Den Weg in die Herzen der Fans haben sie aber dennoch gefunden.

«Du khönntisch jetzt grad ufgeh … khönntisch dr Khopf jetzt hänga lah.» So tönt es von Megawatt in ihrem Song «Loieherz». «Doch du gohsch über jeda Berg, über jedes Meer. Kämpfer wie du kennen jeda Schmerz. Denn du hesch es Loieherz.» Als die Ostschweizer Formation Anfang 2020 damit bei «SRF bi de Lüt» den Startschuss zu ihrer Karriere gab, wusste sie noch nicht, welche Bedeutung dieser Song für viele bald haben würde. Das TV-Gastspiel der Rocker gefiel so gut, dass es die selbstbetitelte CD gleich in die Top Ten der Hitparade schaffte. Und dann: Lockdown. All die Vorbereitungen, um die Schweiz zu erobern, schienen vergebens. Ohne Konzerte kein Kontakt zu den Fans. Dafür wurde «Loieherz» zur Hymne der Einsamen im Homeoffice oder der Quarantäne- und Isolations-Frustrierten, der Jungen, die ihre Lebenslust nicht mehr ausleben konnten.

Die GlücksPost besucht Megawatt-Frontmann Thomas Graf (45) in seiner Wahlheimat in Eschen (Liechtenstein). Die Drei-Zimmer-Wohnung hat er Ende 2019 be­zogen, zwei Jahre nach der Trennung von seiner langjährigen Lebenspartnerin. Die beiden gemeinsamen Kinder Justine (17) und Robin (21) wohnen bei der Mutter. Das Verhältnis untereinander ist super. «Ich wurde mit 24 Jahren Vater. Ein Rock’n’-Roll-Leben, ständig unterwegs sein, wäre gar nicht möglich gewesen.» Jetzt ist es das: Thomas lebt seinen Bubentraum! Angefangen hat es, als er den Musik-­Produzenten Georg Schlunegger (40) kennenlernte. Der Star-Komponist von Heimweh und Graf wollten eine Mundart-Stadionrockband gründen, schrieben die Songs fürs erste Album. Da eine Begegnung mit ihren Fans schwierig war und noch ist, sind Megawatt online aktiv und kreativ. «Wir wollen mit unseren Anhängern in Kontakt bleiben.» Thomas postet fast täglich Neuigkeiten, Episoden oder Mitteilungen an die Fans (www.megawattmusig.ch).

Ein «Swiss Music Award» von 2021 in der Kategorie «Best Brea­king Act» auf Thomas’ Hausbar zeigt, dass die Popularität un­gebrochen ist. Das Debütalbum – schon 56 Wochen in den Charts – schoss nach dem Erhalt der Trophäe auf Platz 2. Und bald soll es endlich richtig losgehen: Im Sommer sind erste Konzerte geplant, im Winter sind sie als Vorband von Gotthard auf Tour.