Auf ins ferne Kolumbien!

Gemeinsam mit seiner Familie reiste der Sportmoderator in ein Land, das nicht gerade den besten Ruf hat. Und erlebte ein Abenteuer – inklusive grossem Schock-Moment.

«Ist das nicht Wahnsinn? Seid ihr verrückt?» Fragen wie diese prasselten auf Lukas Studer (41) ein, wenn er von seinen Ferienplänen erzählte: eine vierwöchige Reise mit der Familie durch Kolumbien. Das südamerikanische Land hat den Ruf, gefährlich zu sein. «Keine einzige Person hat ‹Wow, cool!› gesagt», erzählt der SRF-Sportmoderator schmunzelnd. «Schade, gibt es so viele Vorurteile. Denn wir erlebten Kolumbien als faszinierendes, vielfältiges Reiseland mit herzlichen Menschen!»

Mittlerweile sind er, Lebenspartnerin Karen Ballmer (44), Tochter Lisa (9) und die Zwillinge Annabelle und Lennox (7) wieder daheim – quietschfidel und mit tollen Erinnerungen. «Es war unser bisher grösstes Abenteuer», schwärmt er. Die Familie plante nur die ersten Tage in der Hauptstadt Bogotá, danach ging es spontan weiter: erst ans Meer, dann in den Dschungel, in die historische Stadt Cartagena, nochmals an die Karibikküste und zurück nach Bogotá. War das nicht anstrengend mit drei Kindern? «Überhaupt nicht, für uns wäre es anstrengend, die ganzen Ferien in einem Hotel zu sein», sagt er. «Karen und ich waren früher oft auf diese Art unterwegs.» Natürlich sind sie so gereist, dass es für ihre Rasselbande stimmte, blieben nicht nur zwei Tage an einem Ort, sondern länger. Die Kinder kamen, auch weil sie dank ihrer britischen Mutter zweisprachig sind, mit vielen Menschen in Kontakt. Besonders Spass hatten sie während eines Surf-Kurses und beim Ausflug in den Urwald mit den Tieren und ungewöhnlichen Geräuschen. «Sie sind so neugierig wie wir, haben viele Fragen gestellt, eine andere Welt entdeckt.»

Genau das wünschen sich Lukas und Karen, die übrigens beide Spanisch sprechen: Lisa, Annabelle und Lennox sollen sehen, dass es noch eine andere Art zu leben gibt, als jene, die sie kennen. Der TV-Mann hat dasselbe von seinen Eltern mit auf den Weg bekommen. Sie waren mit der Familie früher oft auf Reisen, etwa in Russland oder in der ehemaligen Tschechoslowakei. «Geht raus in die Welt», hätten sie gesagt. «Lueget, was es git!» Das tat er, reiste durch Thailand, Indonesien, Malaysia, und immer wieder zog es ihn an seinen Sehnsuchtsort Süd- bzw. Zentralamerika. Er war u. a. ein halbes Jahr in Costa Rica und Mexiko.

Da lag die Wahl von Kolumbien  als Familien-Ferienziel nahe. Aber noch mal: Gab es wirklich gar keine brenzlige Situation? «Einmal waren wir mit einem gemieteten Kleinbus tanken», erzählt er. «Der Fahrer ermunterte uns, doch im Shop etwas zu kaufen für die Reise. Etwas blauäugig taten wir das. Und als wir zurückkamen, war der Bus weg mit all unseren Sachen. Ein Schock! Doch nach zehn Minuten kam er wieder: Er war bloss im Dorf Benzin holen, da es an dieser Tankstelle keines mehr gab!» Für Lukas Studer nur eine weitere Bestätigung, dass man nicht zu ängstlich sein sollte. «Dadurch verbaut man sich vieles. Wie bei Kolumbien, da haben wir uns trotz der Vorurteile selbst ein Bild gemacht. Es war ein Traum, einmalig!»