Auf dem Weg der Erinnerungen

In der Sendung «Fitze über­nimmt» stellt sich der SRF-Redaktor Herausforderungen, die ihm fremd sind. Doch in der zweiten Staffel merkt er, dass einiges wie in seiner Kindheit ist – was beim TV-Mann ganz besondere Gefühle auslöst.

Von Aurelia Robles

Alleine als Älpler auf 20 Kühe achten, mit sechs Kindern in die Ferien reisen, als Hüttenwart Gäste bewirten und vom tiefsten Punkt der Schweiz auf den höchsten aufsteigen – auch in der zweiten Staffel von «Fitze übernimmt» wird es Jan Fitze (41) nicht einfach gemacht. «Mein Motto für die Sendung, ja eigentlich mein Lebensmodell, ist es, dass ich stets spontan agiere und denke, dass alles immer irgendwie schon geht», sagt er. «Aber in dieser Staffel habe ich mich wirklich körperlich übernommen.» Konzept ist, dass Fitze je in die Themen der «SRF bi de Lüt»-Sendungen «Familiensache», «Winterhüttengeschichte», «Z’Alp» und «Wunderland» eintaucht. Immerhin arbeitet er als TV-Redaktor seit 13 Jahren bei den Erfolgsformaten mit und kennt diese dadurch bestens. Deshalb übernimmt er, der auch mit Viola Tami (42) mit der Wohnsendung «Ding Dong» unterwegs ist, nun zum zweiten Mal als Protagonist während vier Folgen (freitags, 20.05 Uhr, SRF 1).

«Einer der schönsten Momente an Überforderung erlebte ich als Älpler oberhalb des Seealpsees.» Wie eigentlich bei jedem Dreh, wächst er auch in diese Aufgabe schnell rein. «Dann denke ich: ‹Das ist der geilste Job der Welt›. Doch nach diesem Gedanken kommt immer die Wende.» In diesem Fall, als zwei Kühe im falschen von zwei Ställen landen. «Ich dachte, das ist doch nicht so schlimm. Ein grosser Fehler!» Denn damit, dass jede Kuh ihr fixes Plätzchen und somit ihr eigenes Futter hat und er daher sofort in einen Futterkampf zwischen 800 Kilogramm schweren Tieren geraten könnte – damit hatte er nicht gerechnet. «Es ist meine Lieblingsfolge geworden», meint er lachend. Zwar sehe er nach dem Melken jeweils aus wie nach drei Stunden Sauna, «aber ich kann über mich lachen und es war einfach der schönste Ort mit absoluter Ruhe in der Nacht», schwärmt Fitze, der in Bischofszell TG aufwuchs, aber seit über 13 Jahren im Zürcher «Chreis Cheib» zusammen mit Freundin Vivian (36) wohnt.