Kann sie je wieder einem Mann vertrauen?

Der Rosenkrieg zwischen der Milliarden-Erbin und ihrem Mann ist in vollem Gange. Doch nicht der Streit ums Geld ist das Schlimmste, sondern der grosse Schaden, den ihr ohnehin zerbrechliches Herz davongetragen hat.

Dieser Mann war nicht nur ihr Angetrauter. Doda (43) war ihre Familie, ihr Glück, ihre Zukunft. Ihm hatte Athina Onassis (31) als 17-Jährige ihr Herz in die Hände gelegt. Mit seinem Seitensprung im Frühling hat er es achtlos fallen lassen. «Ich kämpfe um unsere Liebe», meinte er daraufhin. Doch für Athina blieb nur die Trennung, nachdem er ihr Vertrauen missbraucht hatte. Doda ist der einzige Mann, den sie je geliebt hat. Er hat ihr, dem Mädchen mit der traurigen Familiengeschichte, Geborgenheit geschenkt. Mit ihm hatte sich die Pferdenärrin ein Leben in Reiterkreisen aufgebaut, in dem sie sich endlich sicher fühlte. «Ich war sehr verschlossen, aber mit Dodas Hilfe konnte ich mich öffnen», sagte sie 2015. «Ich könnte auf alles verzichten, nur auf ihn nicht.»

Die erste grosse Liebe: Sie sei eine der prägendsten Erfahrungen im Leben, sagt Psychologe und Paartherapeut Henri Guttmann aus Winterthur. «Endet sie in einem Drama, bricht eine ganze Welt zusammen, die Betroffenen verlieren den Boden unter den Füssen. Bei Athina Onassis kommt belastend dazu, dass sie ihre Mutter sehr früh verloren hat. Da kommen automatisch alte, vergessene Erinnerungen vom Verlassenwerden auf, die bei ihr zu einem eigentlichen Trauma führen können.»

Als Athina drei Jahre alt war, starb Christina Onassis (†37) an den Folgen ihrer Alkohol- und Tablettensucht. Sie war viermal verheiratet, stets von der Angst begleitet, nur des Geldes wegen gemocht zu werden. Sie strebte nach Liebe und Glück, fand aber nichts davon. Es heisst, über der Familie laste ein Fluch, der Unglück bringe. Athina sprach nie darüber, 2015 aber über den Tod der Mutter: «Ich habe gelitten, aber heute bin ich sicher, dass meine Mama mir aus dem Paradies zuschaut.» Deren traurige Geschichte ist ihr derzeit wohl besonders präsent: Ergeht es mir wie ihr? Kann ich nicht glücklich werden? Das seien Fragen, sagt Psychologe Guttmann, die sich Athina durchaus stellen wird. «In der Familientherapie spricht man hier von wiederkehrenden, traumatischen Familienmustern. Solche Wiederholungsmuster können in einer Psychotherapie aufgelöst werden.»

Trotz der quälenden Fragen und dem Schmerz gibt sich Athina seit Bekanntgabe der Trennung stark. Nur in ganz wenigen Augenblicken sieht man der Reiterin an, dass etwas nicht stimmt. «Aus meiner Sicht ist sie in einem seelischen Ausnahmezustand und macht gute Miene zum bösen Spiel, um die Selbstachtung zu bewahren», sagt der Psychologe. «Sie hat durch den Vertrauensbruch von ihrem Mann sehr viel verloren, ihr Herz ist gebrochen. Zudem war sie in den letzten 14 Jahren auch die Ersatzmutter für Dodas 16-jährige Stieftochter Viviane. Durch die Trennung wird sie wohl auch den Kontakt zu ihr verlieren – ein Drama für alle Beteiligten.»

Besonders traurig: Obwohl Doda immer betonte, er habe es nicht auf Athinas Milliarden abgesehen, ist nun ein Streit ums Geld entbrannt. Der Springreiter stammt zwar aus gutem Haus, doch Athinas Vermögen ist jenseits seiner Reichweite. Dank ihr konnten sie Gestüte aufbauen, schöne Villen kaufen, die teuersten Pferde anschaffen. Laut Ehevertrag stehen ihm angeblich rund elf Millionen Euro zu – eine Million pro Ehejahr. Doch er soll als Abfindung 400 Millionen Euro fordern. Zudem stichelte er gegen Athina, sie verwehre ihm den Zugang zu den Pferden. In einem Statement zeigt sie über sein Verhalten Verwunderung, zumal sie seine Karriere in all den Jahren unterstützt habe.

Der Rosenkrieg ist im Gang. Doch selbst wenn Athina als Siegerin hervorgeht:  Den Schaden, den Herz und Seele davongetragen haben, kann Geld nicht heilen. «Aus meiner Sicht benötigt sie jetzt ganz viel Unterstützung von ihrem Umfeld und sogar professionelle Hilfe. Wahrscheinlich kann ihr auch der Kontakt zu ihren geliebten Pferden eine hilfreiche Therapie sein», sagt Guttmann. «Sie hat in ihrem Leben immer wieder gezeigt, dass sie eine starke innere Kraft besitzt und über genügend Selbstvertrauen verfügt, auch diese Krise zu meistern.» Bis man mit dem Leben wieder einigermassen zurechtkomme, benötige man meistens etwa so viele Monate, wie die Beziehung Jahre dauerte. Das wären bei Athina 14 Monate.

Doch kann sie auch je wieder ihr Herz öffnen? Einem Mann ihr Vertrauen schenken? «Leider kommt es oft vor, dass das erlebte Misstrauen sich in die nächste Beziehung einschleicht. Ein neuer Partner an der Seite von Athina wird es sehr schwer haben, ihr Vertrauen zu gewinnen. Auch hier hilft ihr sicher der Kontakt zu ihren Pferden, denn die werden sie nie betrügen.»