Seine Seele lebt in den Liedern weiter

Es ging dramatisch schnell: Vor ein paar Wochen erst erklärte der Sänger, dass er krank sei und sich schonen müsse. Jetzt ist er gestorben – mit erst 55 Jahren!

Er war noch voller Hoffnung! «Ich sehe positiv in die Zukunft», sagte Andreas Fulterer, als er Ende August wegen Krankheit überraschend alle Termine absagen musste. Dabei hatte er erst noch sein neues Album «Farbenleer» veröffentlicht und war damit sehr erfolgreich. Es geschehe auf Anraten der Ärzte, der Heilungsprozess habe Vorrang, meinte er. «Ich will und werde mich in erster Linie darum kümmern, wieder gesund zu werden.»

Doch ihm blieben nur noch wenige Wochen. Denn um den Schlagerstar, der von 1993 bis 1998 zweiter Sänger der Kastelruther Spatzen war und dann eine erfolgreiche Solo-Karriere einschlug, stand es schlimmer als angenommen – Darm- und Lungenkrebs! Und der Krebs hatte offenbar weiter gestreut, sodass es keine Aussicht mehr auf Heilung gab. Als der Sänger («Donna Blue») die bittere Diagnose erhielt, soll er eine Patientenverfügung gemacht haben: Er wollte verhindern, Maschinen ausgeliefert zu sein und zwangsernährt zu werden. Und so starb er am vergangenen 26. Oktober in seiner Heimat Südtirol.

«Leider ist für mich die Zeit gekommen, um mich bei euch, liebe Freunde, für immer zu verabschieden. Mein Leben neigt sich dem Ende zu», schrieb Andreas Fulterer in einem letzten Brief und bedankte sich bei allen für die Treue und Unterstützung während seiner Karriere. «Ich bitte um Verständnis, dass meine Familie in dieser schweren Zeit des Abschiednehmens Ruhe braucht.»  Er hinterlässt seine Frau Michaela, zwei Kinder und eine Enkelin.

Kurz vor seinem Tod hatte Fulterer noch versucht, den Ablauf seiner Beerdigung selbst zu regeln. Er bat auch seine «Spatzen»-Kollegen ans Krankenbett und wünschte sich von ihnen, gemäss deren Chef Norbert Rier, ein «letztes grosses Abschiedskonzert» an der Trauerfeier zu geben und seinen Sarg zu tragen.

Sein künstlerisches Vermächtnis soll ein Trost für alle sein, die um ihn weinen. Andreas Fulterer: «Meine Seele wird in meinen Liedern und euren Herzen weiterleben. Ich danke euch allen, dass ihr mich ein Stück meines Wegs begleitet habt.»

Andreas Fulterer (ganz rechts) war bis 1998 bei den Kastelruther Spatzen.

Andreas Fulterer (ganz rechts) war bis 1998 bei den Kastelruther Spatzen.