«Als sie einschlief, hielt ich ihre Hand»

Wegen ihrer Herzprobleme lag seine Mutter im Spital – und erkrankte dann auch noch an Corona. Deshalb durfte sich der Sänger nur in Schutzkleidung von ihr verabschieden.

Die Geborgenheit, die eine Mutter schenkt, macht sie zur wichtigsten Person im Leben jedes Menschen.» Das sagte Hein Simons (65) mal in einem Interview über seine Mama. Jetzt musste er schweren Herzens von genau dieser Person Abschied nehmen: Johanna, die an Herzproblemen litt, starb in einem Spital in Belgien mit 86 Jahren. «In diesen drei Wochen durften wir nicht zu ihr, dann infizierte sie sich noch mit Corona. Es war für meine Mutter das Schlimmste, keinen Besuch zu haben.» Nur per Handy konnten sie kommunizieren.
Zuletzt, als Johanna auf der Intensivstation im Sterben lag, bekamen Hein und seine Schwester Ingrid eine Ausnahmegenehmigung und konnten in Schutzkleidung, Maske und Handschuhen zu ihr, um sich nicht anzustecken. «Sie war nicht mehr ansprechbar, hat noch einmal die Augen auf­gemacht und den Raum nach mir abgesucht», erzählt der Sänger, der als Kinderstar Heintje mit dem Hit «Mama» seiner Mutter ein Denkmal gesetzt hat. «Als sie einschlief, hielt ich ihre Hand.»
Er glaube nicht, dass sie an, sondern mit Corona gestorben sein. «Ihr Herz war am Ende wohl einfach zu schwach.»In dieser Woche soll Johanna im engsten Familienkreis beerdigt werden. «Sie kommt in das Grab, in dem auch mein Vater liegt. Das hat sich Mama so gewünscht», sagt Hein Simons in «Bild». Er ist traurig, dass er sie wegen der Pandemie in diesem Jahr nicht mehr so besuchen konnte wie gewohnt.
Was hinterlässt sie ihm? «Mama war ein grundehrlicher Mensch. Neid und Hass kannte sie nicht. Das habe ich auch an meine Kinder weitergegeben.»