«Als Kind war ich kein guter Verlierer»

Der ehemalige Skirenn­fahrer tritt in der TV-Show «Klein gegen Gross» zu einem Duell an. Mit der GlücksPost spricht der ­Romand über sein Markenzeichen und sein Leben nach der Karriere.

Von Irene Lustenberger

Skifans erinnern sich: Wenn Didier Cuche (49) eine besonders gute Fahrt gelang, zelebrierte er diese auf besondere Art. Er löste hinten die Bindung des rechten Skis und wirbelte ihn mit Schwung in die Höhe. Nachdem sich dieser um die eigene Achse gedreht hatte, fing ihn Cuche mit der rechten Hand. Der «Cuche-Flip» wurde zum Markenzeichen des Neuenburgers. Zwölf Jahre nach seinem Rücktritt zeigt er diesen wieder im Fernsehen. In der Show «Klein gegen Gross» (2. März, 20.10 Uhr, SRF 1) wird die Ski-Legende von Gian-Luca (14) herausgefordert.

GlücksPost: Didier Cuche, erinnern Sie sich noch, wie der «Cuche-Flip» überhaupt entstanden ist?

Didier Cuche: 2002 habe ich den Riesenslalom in Adelboden mit über einer Sekunde Vorsprung gewonnen. Im Ziel habe ich die hintere Bindung geöffnet und gab dem Ski einen Kick, um ihn waagrecht über den Schnee gleiten zu lassen. Ich habe aber so fest gekickt, dass der Ski den Flip gemacht hat und ich ihn fangen konnte. Weil das Publikum begeistert war, habe ich den Wurf abseits der Kameras perfektioniert und ihn nach einem guten Resultat immer wieder gezeigt. Das Video zum ersten Wurf gibt’s übrigens auf Youtube.

Nun zeigen Sie den Flip bei «Klein gegen Gross». Worum geht es dabei genau?

Es gibt in der Sendung zehn Duelle zwischen Kindern und Prominenten. Ich trete gegen einen jungen Schweizer an. Es geht darum, wer von uns in ­einer Minute mehr korrekte Ski-Flips ausführen kann.

Wer das Duell gewinnt, zeigt sich am Samstag. Sind Sie ein ­guter Verlierer?

Als Kind war ich kein guter Verlierer. Aber während meiner Karriere musste ich dies lernen. Und nun versuche ich, meinen Kindern beizubringen, dass das Mit­machen auch wichtig ist, sie aber anerkennen, wenn andere besser sind.

Sie lassen also Ihre Kinder bei Spielen nicht extra gewinnen?

Das ist ein Abwägen. Noé ist jetzt 8, und mit ihm spiele ich manchmal Schach. Ich kenne die Regeln, bin aber selbst kein ­guter Schachspieler. Und so kam es, dass er mich geschlagen hat, ohne dass ich «nachhelfen» musste.

2012 sind Sie vom Spitzensport zurückgetreten. Wie sieht Ihr Leben heute aus?

Ich habe kurz darauf meine liebe Frau Manuela kennengelernt. 2015 ist Noé geboren, 2018 Amélie. Das hat mein Leben komplett verändert. Vater zu sein, ist eine schöne Aufgabe. Wir wohnen am Nordfuss des Chasseral. Ich arbeite als Markenbotschafter bei Head und Audi sowie als Referent. Ausserdem bin ich ehrenamtlich Präsident des Regionalverbandes Giron Jurassien sowie Stiftungsrat und Botschafter bei der Stiftung Passion Schneesport, die den finanziell benachteiligten Nachwuchs fördert und unterstützt.