Abschied von seiner Mama

Die Mutter des Divertimento-­Stars ist schwer krank und liegt im Sterben. Obwohl das Verhältnis der ­beiden nicht einfach war, ­erfüllte der Komiker ihren letzten Wunsch.

Seine Kindheit war schlimm. Das offenbarte Jonny Fischer (42) im September 2021 in seiner Biographie «Ich bin auch Jonathan». Der Divertimento-Komiker wuchs in einer strenggläubigen Familie auf, sein Vater gründete eine eigene Freikirche. «Er sagte mir stets, dass Gott immer zuschaue und mir böse sei wegen vielem, was ich tat. Ich bekam ein Trauma», sagte Fischer damals zur GlücksPost.

Doch auch körperliche und seelische Gewalt waren Alltag für den Zuger, der fünf Geschwister hat. Bis er mit 15 die Sekte verliess. Jahre voller Höhen und Tiefen, Depressionen und Auseinandersetzungen mit Vater Erich folgten, der die Homosexualität seines Sohnes nicht akzeptieren konnte. Mit Erich versöhnte sich Fischer bis zu dessen Tod 2016 nicht mehr. Anders mit seiner Mutter Helen (81). Jonny damals: «Ich habe ihr verziehen. Sie hat Krebs. Wir wissen nicht, wann es so weit ist, dass sie gehen muss.»

Im Podcast «Parlez-vous Plü» von Maximilian Baumann (31) verrät Jonny nun, dass Helen im Sterben liegt. «Sie ist todkrank. Ihr letzter Wunsch war, noch einmal mit mir nach Hamburg in die Elbphilharmonie zu gehen.» Im Juni setzten sie diesen in die Tat um. Auch Jonnys Mann Michi Angehrn (33) war dabei. Es sei der erste Urlaub seit 30 Jahren, den er mit Helen verbracht hat, so der Komiker. «Das war komisch, und sie fragte, ob wir noch wegen des Buches reden sollen. Aber ich habe gesagt: ‹Komm, das lassen wir. Ich möchte dir jetzt nicht Sachen vorhalten, und du musst dich entschuldigen. Wir geniessen das doch einfach.›»

Obschon sie sich versöhnt haben – eine echte Mutter-Sohn-Beziehung haben sie nicht: «Es fehlen zwischendrin 25 Jahre. Wichtige Jahre. An die vorher möchte ich nicht zurückdenken», erzählt Fischer, der ab 2023 wieder als Talentscout in der SRF-Sendung «Stadt, Land, Talent» zu sehen ist. Zwar sei die Beziehung zu Helen besser als je zuvor, sie hätten heikle Themen verarbeiten können.  Angst vor ihrem Tod hat Jonny aber nicht. «So nah sind wir uns dann doch nicht. Natürlich ist es schlimm, auch für meine Geschwister, aber meine Mutter ist alt, und mit dem Verlauf der Krankheit ist es, glaube ich, auch für sie das Beste.»

Dass sie sich nie so nahestehen werden wie andere Mütter und Söhne, stört ihn nicht. Er sei froh, dass sie merke, dass es ihm gut gehe. Auch seine Homosexualität hat sie akzeptiert. Jonny Fischer: «Das macht mich glücklich genug!»