Zu viel Fett im Bauchraum ist gefährlich

Dass ein speckiger Bauch nicht als Schönheitsideal gilt, wissen wir. Dass Bauchfett sehr schädlich und gefährlich sein kann, verdrängen wir hin­gegen gern. Zu gut schmecken Fondue und Schokolade, zu gemütlich ist es drinnen im warmen Wohnzimmer auf dem Sofa.
 
Öfter zu Fuss gehen? Das Auto nehmen ist praktischer. Darum legen wir jetzt die Facts über Bauchfett auf den Tisch und werden daran 
denken, wenn wir das nächste 
Mal den Liftknopf drücken, anstatt die Treppe zu nehmen.
 
 
 
 
 
Besser Hüft- als Bauchfett
Bekannt ist: Muskeln verbrennen Fett. Wer hingegen keine Bauchmuskeln hat, dem fehlt auch das Gewebe, welches die Kalorien verbrennt. Also verwandelt der Körper diesen Überschuss in Bauchfett. Das Fett sammelt sich an der Bauchhaut, am Rücken und an den Seiten sowie den inneren Organen an. Leider ist es kein Ammenmärchen, dass Bauchfett für unsere Gesundheit viel schädlicher ist als das Fett an Hüften und Oberschenkeln. 
Allerdings müssen wir unterscheiden: Das gefährliche Fett ist nicht jenes, welches sich direkt unter der Haut, also über den Bauchmuskeln 
befindet. Das gefährliche Fett befindet sich im Bauchraum und setzt sich an Organen wie Darm, 
Magen und Leber fest. Es ist das viszerale Fett, ein aktives Gewebe. Damit ist auch klar, dass Fettabsaugen zwar schlanker, aber nicht gesünder macht. Denn bei diesem operativen Eingriff wird lediglich das subkutane Fett, also jenes 
über der Muskulatur, abgesaugt. Auch dieses ist nicht gesund, jedoch längst nicht so gefährlich wie das viszerale. Zu viel Bauchfett sieht man nicht zwingend von aussen, auch bei sehr schlanken und sportlichen Menschen kann die Gefahr lauern. Dennoch zeigt der Bauchumfang auf, wie hoch das Risiko für Erkrankungen aufgrund von erhöhtem Fettgewebe ist.
 
Gefährlich – aber warum?
Das viszerale Bauchfett gibt Fettsäure frei, schüttet Hormone aus und sondert entzündungsfördernde Botenstoffe ab. Diese verschlechtern den Zuckerstoffwechsel sowie die Cholesterin- und Fettwerte und führen zu erhöhtem Blutdruck. So schädigt das innere Bauchfett die Blutgefässe und 
erhöht damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herz­infarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck und Gefässverkalkungen. Gelangen die Botenstoffe des Fettes in die Muskulatur und in die Leber, verliert das körpereigene Hormon Insulin seine positive Wirkung, es kann nicht mehr aufgenommen werden. Folge: Die Bauchspeicheldrüse produziert immer mehr davon. Dies wiederum führt zu einer Insulinresistenz. Das Insulin wirkt trotz hoher Produktion nur noch schwach, der Blutzuckerspiegel steigt an und damit auch das Risiko für Diabetes. Dieser erhöhte Insulinspiegel, in Verbindung mit Entzündungen und Infektionen, begünstigt möglicherweise aber auch das Wachstum von hormonabhängigen Tumoren. Es wird auch vermutet, dass das bei Übergewicht erhöhte weibliche Hormon Östrogen das Wachstum von Krebszellen fördert.
 
Das Fett muss weg!
Theoretisch ganz einfach: Mangelnde Bewegung und falsche Ernährung sind neben genetischen Faktoren die Hauptgründe für 
angesammeltes Bauchfett – auch für das nicht sichtbare. Eine Stunde Bewegung pro Tag empfiehlt 
die Weltgesundheitsorganisation (WHO), um es zu vermeiden. Aber dafür haben Sie zu wenig Zeit, oder? Nein? Prima! Denn zum Abnehmen braucht es Disziplin, Bewegung und eine ausgewogene Ernährung. Motivierend zu wissen ist, dass Bauchfett leichter abzubauen ist als jenes an den Hüften. Es spricht gut an auf Sport, also 
frohen Mutes ran an den Speck! Je mehr Bewegung, desto mehr Kalorien werden verbrannt. Höchstleistungen sind nicht gefragt, zügiges Spazierengehen, Velofahren oder Schwimmen sind genauso gesund, kurbeln den Stoffwechsel an und stärken die Muskulatur.
 
Auch das ist nicht neu, muss aber immer wieder mal gesagt sein: 
Weniger auf den Teller nehmen, dafür Gesundes. Ballaststoffe sättigen uns länger und lassen im gegensatz zu Zucker den Blutzuckerspiegel langsam ansteigen. Obst und Gemüse tun immer gut. Vollkornbrot ersetzt Weissbrot. Apfel ersetzt Schoggi. Ganz einfach. Vorausgesetzt, man hält das Ziel vor Augen: Gesund bleiben.