Wintergewürze: Weihnachten liegt in der Luft

Wenn der Duft von Lebkuchen und Zimtsternen durchs Haus zieht, wird es einem warm ums Herz. Anis, Nelken oder Vanille: Die typischen Wintergewürze verwöhnen die Sinne und tragen zur Gesundheit bei.
 
Was für ein Wohlgefühl: Wenn es draussen hudelt, eine Tasse heissen Glühwein trinken. Oder sich aufs Sofa kuscheln und Weihnachtsguezli naschen. Solch verführerische Momente bescheren uns die Wintergewürze. Sie verleihen Getränken, Süssigkeiten und Speisen ihre charakteristische Note. Und sie haben nachweislich gesundheitsfördernde Eigenschaften.
  
Anis & Sternanis
Anis ist die Frucht eines Doldenblütengewächses. Sternanis die dekorative Frucht eines immergrünen Baumes. Gemeinsam ist ihnen der lakritzeartige Geschmack, für den der Wirkstoff Anethol im ätherischen Öl sorgt. Das Öl wirkt krampf- und schleimlösend.
Tipp bei Magen- und Darm-Beschwerden: Übergiessen Sie einen halben Teelöffel zerstossene Anisfrüchte mit heissem Wasser. Lassen Sie den Tee zehn Minuten ziehen und trinken Sie mehrmals täglich davon.
  
Ingwer
enthält antibakteriell wirkende ätherische Öle und schmerzlindernde Harze, die das Thrombose- und Schlaganfall-Risiko mindern. Die Wurzel ist reich an Vitamin C, Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium. Die Substanzen sind direkt unter der Schale, schaben Sie diese behutsam mit dem Löffel ab.
Tipp fürs Bad gegen Muskel- und Rheuma-Schmerzen: Schneiden Sie ein fünf Zentimeter grosses Stück Ingwer in Scheiben und kochen Sie es acht Minuten in einem Liter Wasser. Geben Sie den Sud ins Badewasser.
 
Kardamom
Die Samenkapseln des Strauches enthalten ätherische Öle, die ein süsslich, scharfes Aroma verleihen. Kardamom hilft bei Erkältungs- und Verdauungsbeschwerden und gleicht Stimmungsschwankungen aus. Ausserdem wird es als Aphrodisiakum verwendet.
Tipp: Eine Prise frisch geriebener Kardamom im Kaffee macht ihn magenfreundlicher.
  
Muskat
Die Nuss ist eigentlich ein Samenkern, der sich in der Frucht eines immergrünen Baumes befindet. Sie wirkt antibakteriell, entkrampfend und beruhigt den Magen. Hildegard von Bingen hat Muskat bei strapazierten Nerven empfohlen. Aber Vorsicht: Zu viel kann zu Krämpfen führen und Schwindel auslösen.
Tipp für Nervennahrung: Geben Sie eine Prise frisch geriebenen Muskat in den Kräutertee.
  
Nelken
Die getrockneten Blütenknospen des Gewürznelkenbaumes schmecken intensiv und sind gemahlen sehr scharf. Wegen ihres hohen Anteils an ätherischen Ölen wirken sie desinfizierend und schmerzstillend. Nelken fördern die Verdauung und helfen auch Migräne-Attacken vorzubeugen.
Tipp: Ist ein Zahnnerv gereizt, nehmen Sie eine Gewürznelke in den Mund.
  
Vanille
Allein der Duft ist ein Genuss. Aber Vanille zügelt auch den Appetit, insbesondere die Lust auf Süsses, und beruhigt die angespannten Nerven. Ausserdem wirkt der Aromastoff Vanillin aphrodisierend. 
Tipp: Überfällt Sie eine Heisshungerattacke, riechen Sie an Vanillezucker.
  
Zimt
wird aus der Rinde eines Baumes gewonnen. Ceylon-Zimt ist der mit dem feinsten Aroma. Seine ätherischen Öle senken den Blutzucker und beeinflussen das Cholesterin positiv. Zimt wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und krampflösend. Vorsicht: Der günstige Cassia-Zimt kann Kopfweh verursachen.
Tipp: Sind Sie erkältet, peppen Sie ein Glas heisse Milch mit einem Teelöffel Zimt auf.
 
 
GEWÜRZE RICHTIG AUFBEWAHREN
Grundsätzlich gilt: Gemahlene Gewürze halten ein halbes, Gewürze in ihrer Ursprungsform ein Jahr. 

  • Verwenden Sie luftdicht verschliessbare Gläser zur Aufbewahrung. Darin bleibt das Aroma länger erhalten.
  • Beschriften Sie die Gläser auch mit dem Verfallsdatum.
  • Bewahren Sie die Gewürze nicht über dem Herd auf – Dämpfe und Fettrückstände verderben sie. Stellen Sie die Gläser in einen dunklen, nicht zu warmen Vorratsschrank.
  • Gehen Sie nicht mit dem Löffel in die Gläser, sondern schütten Sie die Gewürze raus. Damit vermeiden Sie Verunreinigungen und Schimmel.