Wie viel Flüssiges brauchen wir?

«Genügend trinken» lautet ein wichtiges Rezept für Gesundheit, Wohlbefinden und Schönheit. Doch wie viel ist genügend? Und kann es auch zu viel werden?
 
Unser Körper besteht zu zwei Dritteln aus Wasser, die glasklare Flüssigkeit ist unser wichtigstes Element. Sie besteht aus zwei Wasserstoffatomen (H) und einem Sauerstoffatom (O). Ohne H2O können wir nur fünf bis sieben Tage überleben.
 
Einerseits dient Wasser als Lösungsmittel für die Stoffe in unseren Zellen, andererseits als Transportmittel für Blut, Schweiss oder beispielsweise Harn. Damit die Flüssigkeit, die unser Körper täglich ausscheidet, wieder ersetzt wird, müssen wir auch wieder Flüssigkeit zu uns nehmen. Wassermangel schadet dem gesamten Organismus. Wasser trinken ist also unumstritten gesund. Aber in welchem Mass?
 
Die empfohlene Flüssigkeitsmenge liegt für Erwachsene bei ungefähr 1,5 Litern pro Tag. Wer viel schwitzt, zum Beispiel an besonders heissen Sommertagen, sich häufig in trockenen Räumen aufhält oder an einer Magen-Darm-Grippe leidet, sollte etwa einen Liter zusätzlich trinken.
 
Grundsätzlich gilt: Braucht der Körper Wasser, schaltet sich unser Gehirn ein, und wir verspüren Durst. Kommen wir mit unserem natürlichen Durstgefühl nicht auf die empfohlenen 1,5 Liter, ist es sinnvoll, zwischendurch ein zusätzliches Glas Wasser oder Tee zu trinken. Wer aus gesundheitlichen Gründen weniger Durst verspürt, sollte die aufgenommene Menge kontrollieren. Dies gilt auch für ältere Menschen, die nicht mehr selber für sich sorgen können.
  
Wer an Inkontinenz leidet, trinkt häufig bewusst sehr wenig. Das ist nicht ungefährlich, kann zu Dehydration führen. Ein deutliches Zeichen dafür ist, wenn gekniffene Hautfalten «stehen bleiben», sich die Haut nicht sofort wieder in die Ausgangsposition begibt. Dann heisst es: Mehr trinken!
 
Accessoire Wasserflasche
Eine wartet im Auto, eine zweite in der Handtasche, die dritte steht auf dem Pult, eine auf dem Nachttisch und beim Sport ist sowieso immer eine mit dabei: eine Wasserflasche. Vor allem junge Frauen sieht man häufig damit durch die Strassen schlendern. Ist das ständige Trinken für den Körper aber wirklich so gesund oder eher ein von Diät- und Beautyexperten ausgelöster Trend?
Sicher ist: Ein mit Wasser gefüllter Magen verspürt weniger Hungergefühl. Eine Diät kann mit Hilfe von viel Wasser also leichter durchgehalten werden. Sie ist deshalb aber keineswegs gesünder!
Das Naheliegendste ist auch das Beste: Frisches Hahnenwasser hält unseren Organismus in Schuss – und uns in Form!
 
Kann Wasser schaden?
Im Normalfall verkraftet ein gesunder Körper bis zu zehn Liter Wasser pro Tag – er braucht aber nur 1,5 bis 2 Liter. Kamele können Wasser speichern – uns Menschen bringt es jedoch nichts, auf Vorrat Wasser in uns hineinzuschütten.
Kann es gar ungesund sein? Ja, vor allem dann, wenn sehr viel Wasser und nur wenig Nahrung aufgenommen wird, beispielsweise bei Diäten. An einem Tag mit normalem Flüssigkeitsverlust kann der Körper nicht mehr als drei Liter ausschneiden. Was darüber hinaus getrunken wird, bleibt im Kreislauf und verdünnt das Blut. Das überschüssige Wasser spült ausserdem Mineralien wie Natrium aus dem Körper, der Salzgehalt im Blut nimmt ab. Dies kann zu Konzentrationsschwäche führen, zu Muskelschwäche, Luftnot, Schwitzen oder gar zu Desorientierung. In ganz schlimmen Fällen können sogar epileptische Anfälle, Lungen- oder Hirnödeme oder Herzversagen folgen. Allzu viel trinken ist also auch nicht gesund, und aus Diätgründen Wasser zur Hauptnahrung zu machen, ist gefährlich!
 
Wasserregeln für Sportler und Patienten
Vorsichtig müssen auch Ausdauersportler sein. Sie brauchen während des Sports zwar ausreichend Flüssigkeit. Vor allem Marathonläufer versuchen aber häufig, den Flüssigkeitsverlust durch Trinken von extrem grossen Mengen Wasser auszugleichen. Das kann im Extremfall zu einer Wasservergiftung, zum Kollabieren oder sogar zum Tod führen.
Der Rat an Schnupfenpatienten, viel zu trinken, ist laut Forschern ebenfalls überholt. Sie stellten fest, dass der Körper bei einer Erkältung durch Hormonausschüttung Flüssigkeit speichert. Viel trinken führt auch in diesem Fall zu Salzmangel und verstärkt somit Symptome wie Gliederschmerzen und Müdigkeit zusätzlich.
Auch Herz-, Nieren- und Leberpatienten sollten nicht zu viel trinken. Sind die Organe geschwächt, können sie von grossen Wassermengen überfordert werden. Wirklich viel Flüssigkeit brauchen Nieren- und Harnsteinpatienten – sie verhindert die Bildung der schmerzhaften Steine.
Ein dauernd überdurchschnittliches Durstgefühl kann Anzeichen für Diabetes oder einer Überfunktion der Nebenschilddrüse sein. Dann ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen und die Ursache abzuklären.
 
Fazit: Wasser trinken ist gesund – auch wenn es ein paar Gläser «über den Durst» sind. Aber überlassen Sie das Anlegen von Wasserspeichern den vierbeinigen Wüstenbewohnern.
 
 
ES MUSS NICHT IMMER WASSER SEIN …
 
Wasser steht an erster Stelle, wenn es um gesunde Durstlöscher geht. Aber es gibt auch Varianten:

  • Wasser mit etwas Zitronensaft
  • ungezuckerte Kräuter- oder Früchtetees
  • Gemüsesaft aus wasserreichem Gemüse wie Gurken 
  • ungezuckerter, am besten frisch gepresster Fruchtsaft, idealerweise mit Wasser mischen und als Schorle trinken

 
Genuss mit Mass gilt für diese Getränke: 

  • Milch: Sehr guter Kalziumlieferant. Aber Vollmilch ist eine Kalorienbombe! 
  • Soft-, Energy- und Wellnessdrinks: Enthalten viel Zucker und künstliche Zusätze.
  • Kaffee: Regt Kreislauf und Verdauung an, ab ca. drei Tassen jedoch auch die Harnausscheidung, deshalb Wasser dazu trinken.
  • Alkohol: Hemmt die Verbrennung von Fett, fördert die Fetteinlagerung und entzieht dem Körper Flüssigkeit. Mit Wasser ergänzen.

 
 
SO HILFT DIE NATUR
  
Rund und gesund
Geht es in den Sportferien an einen fernen Strand? Vielleicht sogar an einen Ort, wo Kokosnüsse gedeihen? Dann ist es gut zu wissen, dass Sie mit dieser Tropenfrucht auch etwas für Ihre Gesundheit und Ihre Schönheit tun können. In der Kokosnuss steckt nämlich viel Biotin, das Haare und Nägel kräftigt; das Selen, das sie enthält hat eine entgiftende Wirkung. Und Kokosmilch ist nahezu fettfrei – das Fruchtfleisch allerdings nicht!