Wenn das Auge brennt

Unter dem Sicca-Syndrom leiden viele Menschen – gerade im Winter. Doch die Beschwerden durch die Augentrockenheit lassen sich lindern.

Augentrockenheit ist ein weit verbreitetes Problem. «Man könnte dabei schon fast von einer Volkskrankheit sprechen», sagt Helene Elmer, Drogistin HF und Inhaberin der Swidro Drogerie Elmer in Bätterkinden BE. Die meisten Betroffenen seien sich aber oft nicht bewusst, was zum unangenehmen Fremdkörpergefühl in den Augen führt. 

Die Augentrockenheit, die in der Fachsprache als Sicca-Syndrom (sicca: trocken) oder Keratokonjunktivitis sicca bezeichnet wird, umfasst eine Vielzahl an möglichen Beschwerden, die auf eine nicht ideale Benetzung der Augenoberfläche zurückgeführt werden können. Dabei handelt es sich vor allem um Augenbrennen, Rötung der Augen, verschwommenes Sehen oder plötzliches Tränenlaufen. 

Es gibt viele verschiedene Ursachen, die zu einer Augentrockenheit führen können. Dazu gehören beispielsweise eine verminderte Tränenproduktion oder eine ungünstige Zusammensetzung des Tränenfilms. «Die Schädigungen dieser Lipidschicht können auch durch Medikamente, Operationen oder Verletzungen am Auge ausgelöst werden», sagt die Drogistin. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Augentrockenheit zu leiden, da die Produktion der Tränenflüssigkeit sinkt. Dabei haben Frauen, aufgrund hormoneller Veränderungen, ein höheres Risiko, an einem Sicca-Syndrom zu erkranken. 

Zudem können Faktoren wie die trockene Heizungsluft im Winter oder ein zu langes Arbeiten und Lesen an Bildschirmen das Problem noch verstärken. «Auch durch den Handygebrauch sind die Augen stark gefordert und werden schnell müde. Dies führt auch dazu, dass man weniger blinzelt», so Helene Elmer weiter.

Die Augentrockenheit ist laut Helene Elmer oft ein chronisches Leiden, das nicht geheilt werden kann. «Es gibt jedoch viele Therapiemöglichkeiten, welche die Beschwerden lindern können.» An erster Stelle stehen sogenannte Tränenersatzmittel, also Tropfen, welche den Tränenfilm ergänzen beziehungsweise ersetzen. Abhängig von der Ursache des Sicca-Syndroms kann der Arzt oder die Ärztin antientzündliche und/oder antibiotische Substanzen einsetzen.

Vorbeugend kann Augentraining helfen. «Wer beispielsweise lange am PC arbeitet, sollte regelmässig vom Bildschirm wegschauen oder die Augen zwischendurch für kurze Zeit schliessen und abwechselnd in der Nähe und in der Ferne liegende Objekte fokussieren.» 

Besonders wichtig ist eine gute Lidrandpflege, die sowohl morgens wie auch abends durchgeführt wird. «Der Lidrand wird dadurch gereinigt und von überschüssigem Talg befreit.» Wärmende Augenkompressen, welche auf die geschlossenen Augenlider gelegt werden, entspannen ein gereiztes Auge zudem gut.

Eine gesunde Ernährung mit genügend Antioxidantien, Vitaminen (vor allem Vitamin A) sowie essenziellen Fettsäuren ist für die Augengesundheit unabdingbar und hilft, die Befeuchtung der Zellen aufrechtzuerhalten.