Welche WC-Kabine ist die sauberste?

Kleiner Tipp für die Wahl des stillen Örtchens: Die Aussenkabinen links oder rechts sind in Sachen Sauberkeit am ­sichersten. Das hat ein Psychologe in einem Feldversuch ermittelt.

Wer viel unterwegs ist, weiss: Oft geht es nicht anders, als eine öffentliche Toilette zu benutzen. Vor allem Frauen stellen sich dann die Frage, welche der Kabinen mit grösster Wahrscheinlichkeit die sauberste ist – wo einen doch häufig hinter der Türe eine Hygiene-Katastrophe erwartet. An welchem Stillen Örtchen also wurden die wenigsten Geschäfte verrichtet?

Der amerikanische Psychologe Nicholas Christenfeld hat sich vor bald 30 Jahren mit dieser Frage beschäftigt und seine Untersuchung im Fachjournal «Psychological Science» veröffentlicht. 

Als Versuchsanlage wählte er eine öffentliche Toilette mit jeweils drei Kabinen im Herren- und Damen-WC an einem Strand in Kalifornien. Um herauszufinden, welche Kabinen am häufigsten genutzt wurden, diente ihm ein einfacher Anhaltspunkt: Er verglich den Verbrauch von Toilettenpapier in den einzelnen Kabinen, sodass er die Nutzerinnen und Nutzer vor oder nach dem Geschäft nicht zu belästigen brauchte.

Christenfeld stellte in der Folge fest, dass rund 60 Prozent des Gesamtverbrauchs an WC-Papier in der jeweils mittleren Kabine anfiel – auf die beiden Aussenkabinen kamen somit nur die verbleibenden 40 Prozent. Die mittlere Kabine wurden also rund dreimal häufiger genutzt – sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen. Sein klares Fazit: Aussen ist die Sauberkeit-Wahrscheinlichkeit am höchsten.

Den Grund für dieses Phänomen bezeichnen Psychologinnen und Psychologen als «Mitte-Präferenz». Wenn die Probanden in Untersuchungen etwa die Wahl zwischen drei identischen Gegenständen haben, wählt die Mehrheit den mittleren. Warum? Das wissen auch die Psychologen nicht.