Wärme für Eisfinger und Gletscherfüsse

Kalte Hände und Füsse können einem die Winterfreuden ganz schön verderben. Besonders unangenehm ist es, wenn sie oft klamm sind. Dauerfröstler sollten darum etwas für ihre Durchblutung tun.

Dauerfröstler sind meist weiblich. Das liegt unter anderem daran, dass die Frauenhaut rund zwei Grad kälter ist als die der Männer. Aber: Dass die Hände und Füsse abkühlen, wenn die Aussentemperatur sinkt, ist ein raffinierter Schutzmechanismus des Körpers. Er drosselt die Durchblutung an den Extremitäten, um seine Kerntemperatur von 37 Grad aufrechtzuerhalten. Aufgrund eines Nervenreizes verengen sich die Gefässe dort, und das Blut wird vor allem in die lebenswichtigen Organe gepumpt.

Dieser Sparmodus ist unproblematisch, für viele Frauen hat der Kältereiz aber unangenehme Folgen: Hände und Füsse sind oft unterkühlt. Bei den Händen reicht im Extremfall die Berührung eines kalten Türgriffes oder Lenkrades, um die Blutgefässe schockartig zu verengen. Sie werden kalt, verfärben sich weiss oder bläulich – für Minuten oder gar Stunden.

Dies wird nach einem französischen Arzt «Raynaud-Phänomen» genannt. Es ist unangenehm, aber ungefährlich. Lediglich ältere Betroffene sollten zum Arzt gehen – hinter den Symptomen kann auch eine Gefässerkrankung oder ein rheumatischen Leiden stecken.

Soforthilfe für «Gfrörli»

  • Ist nichts anderes da, hilft der warme Atem. Ansonsten halten Sie die Hände unters warme Wasser.
  • Legen Sie die Hände auf eine Wärmflasche. Die Füsse stellen Sie auf ein Kirschkernkissen.
  • Schnelles Warm-up bringt die Thermo-Fusscreme (gibt es in Drogerien). Sie enthält durchblutungsfördernde Substanzen wie Kampfer und Rosmarin. Einmassieren, Baumwollsocken anziehen, darüber kuschelige Wollsocken.
  • Das ansteigende Fussbad beginnt bei lauwarmen zwanzig und steigt bis zu heissen vierzig Grad. Füllen Sie das Becken bis zum Knöchel mit Wasser. Geben Sie tassenweise wärmeres dazu, bis zur Wadenmitte. Nach zwanzig Minuten frottieren Sie die Füsse und packen Sie sie warm ein.
  • Tee wärmt von innen und aussen, wenn Sie die Tasse umfassen. Das Einheiz-Tee-Rezept: Zerkleinern Sie im Mixer je vier Kardamomkapseln und Pfefferkörner, drei Nelken, eine halbe Zimtstange und eine Scheibe Ingwer. In der Pfanne mit einem Viertelliter heissem Wasser übergiessen. Zehn Minuten ziehen lassen und trinken.

Durchblutung und Wohlgefühl verbessern

  • Kneipp lässt grüssen: Schneetreten ist die Alternative zum sommerlichen Wassertreten. Laufen Sie morgens nach dem Aufstehen ein bis zwei Minuten im Schnee (es darf nicht unter minus fünf Grad sein, sonst schmerzen die Zehen). Wem das zu hart ist, der duscht im Wechsel – starten Sie mit warm, enden Sie mit kalt.
  • Hautkick: Eine trockene Bürstenmassage regt die Durchblutung an und macht eine weiche Haut. Bürsten Sie in grosszügigen, kreisenden Bewegungen zum Herzen hin.
  • Genug trinken: Sonst wird das Blut zähflüssig, zirkuliert nicht richtig und gelangt nur vermindert zu den Extremitäten. Trinken Sie im Winter Kräutertees.
  • Scharf essen: Chili, Curry, Paprika, Pfeffer & Co erhöhen den Blutfluss. Ausserdem heizt der darin enthaltene Scharfstoff Capsaicin den Körper von innen auf. Übrigens: Gfrörli sollten grundsätzlich warm essen.
  • Mehr Bewegung: Langlauf, Skifahren aber auch flotte Spaziergänge bringen Schwung in den Kreislauf. Durch die Aktivität an der frischen Luft verbessern sich die Durchblutung wie auch die Sauerstoffversorgung des Körpers. Zudem wird Muskelmasse aufgebaut, die den Körper vor Kälte schützt.
  • Treffpunkt Sauna: Bei sechzig bis hundert Grad wird der Körper zum Schwitzen «gezwungen» – anders könnte er diese Temperaturen nicht ertragen. Das kurbelt die Durchblutung an. Durch die abrupte Abkühlung an der kalten Luft oder im kalten Wasser bekommt er einen weiteren Kick.

Noch mehr Tipps für Dauerfröstler

  • Reduzieren Sie gefässverengende Substanzen wie Koffein und Nikotin.
  • Schlagen Sie beim Sitzen die Beine nicht übereinander, das blockiert den Venenfluss.
  • Tragen Sie keine einschnürenden Strümpfe. Sie können zu Blutstaus führen.
  • Kaufen Sie Winterschuhe nicht zu eng, damit zwischen Fuss und Schuhwand ein wärmendes Luftpolster bleibt. Legen Sie Thermosohlen hinein. Kommen Sie ins Warme, ziehen Sie die Schuhe aus – Schweissfüsse werden schnell kalt.
  • Kleiden Sie sich im Winter nach dem Zwiebelprinzip (mehrere Schichten). Tragen Sie dünne Baumwoll- und darüber Wollsocken. Bei den Handschuhen ebenso.
  • Ist es frostig, halten Hand- und Fuss-Heizkissen warm (in Sanitätsgeschäften erhältlich).